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Mitarbeiter selbst aus.“ Mit Initiativen wie
einem Lehrlingsfilm, Infogesprächen mit
Eltern und Schnupperarbeiten will er die
jungen Menschen auf seine Betriebe und
die Entwicklungsmöglichkeiten, die er
während der Lehre bietet, aufmerksam
machen. Dass er nach wie vor gutes, ein-
heimisches Personal bekommt, liege vor
allem daran, dass er Wert auf gute Bezah-
lung legt und ein Leitbetrieb der Region
ist: „Faire Bezahlung ist der Grundstein
einer gesunden Arbeitsbeziehung – wir
bezahlen auch ausländisches Personal
über Kollektiv. Einsatz und Fähigkeit wer-
den bei uns honoriert“, so Gröller.
Nachhaltiges
Personalmanagement
Auf das Vermitteln von Wertschätzung und
ein gutes Betriebsklima setzt auch Johan-
nes Roither in seinen Gastronomiebetrie-
ben. „Die Zeit ist überreif für einen Um-
bruch – unbedingt weg vom diktatorischen
Führungsstil hin zu Teambuilding, Eigen-
verantwortung und kreativen Freiräumen!“
Er setzt daher in seinen Betrieben auf
Eigenverantwortung der jeweiligen Füh-
rungsmannschaft. Autoritäre Entscheidun-
gen wendet er nur im äußersten Notfall an.
Das Stichwort dazu ist nachhaltiges Per-
sonalmanagement. „Der Begriff ist nichts
Neues, aber es ist neu, dass im Tourismus
darüber gesprochen wird – wahrscheinlich
aus der Notsituation heraus“, sagt Roither,
der gerade den MBA Lehrgang für Tou-
rismusmanagement an der JKU besucht.
„Heute ist es im ländlichen Raum schon fast
unmöglich, Lehrlinge und gute Fachkräfte
zu finden – man braucht viel Glück dafür.“
Neue Beschäftigungsspielregeln im Sinne
von nachhaltigem Personalmanagement
sollen daher das Arbeiten im Gastgewer-
be wieder attraktiver machen. Punkt eins:
eine faire Entlohnung. Leider, so Roither,
sei es heute in manchen Betrieben im-
mer noch üblich, dass Überstunden nicht
bezahlt werden. Punkt zwei: individuelle
Arbeitszeitmodelle. Das Problem der Um-
setzung sieht Roither bei den gesetzlichen
Rahmenbedingungen: „In vielen Fällen
dürfen Mitarbeiter ihre gewünschten Ar-
beitszeiten aufgrund der Gesetzgebung
nicht wählen“, erzählt Roither. Außerdem
fordert er eine höhere Zuverdienstgren-
ze etwa für Mütter und Studenten, um
vermehrt Aushilfen einsetzen zu können.
Abend- und Wochenenddienste könnten
auch durch finanzielle Anreize wie steu-
erliche Begünstigung attraktiver gemacht
werden. Die Einführung emotionaler Be-
triebsbindungsmaßnahmen durch Hervor-
heben des Faktors Mensch sowie Mitarbei-
ter ins Boot zu holen und mitentscheiden
zu lassen, sind ebenfalls wichtige Inhalte
bei nachhaltigem Personalmanagement.
Isabel Rust vom Falkensteiner Hotel pflich-
tet ihm bei: „Man muss den Mitarbeitern
Mitspracherecht geben, sie nicht von oben
herab diktieren, sondern stets miteinbezie-
hen. Wir machen zum Beispiel Workshop-
Gruppen mit verschiedenen Abteilungen,
wo jeder mitgestalten und mitentscheiden
darf.“ Womit sie ein wichtiges Thema an-
spricht – die Transparenz. „Gerade von jun-
gen Leuten wird immer wieder gefordert,
dass die interne Kommunikation und die
Transparenz von Zahlen im Betrieb verbes-
sert werden sollten“, sagt Tourismusexper-
tin Eva Bertsch. Dabei hinke Österreich im
internationalen Vergleich hinten nach, was
vor allem an der kleineren Strukturierung
der Betriebe liegt. Ein Familienbetrieb ist
im Vergleich zu einem Konzern natürlich
die ZeiT isT überreif für
einen umbrucH – unbedingT weg
vom dikTaToriscHen füHrungssTil
Hin Zu Teambuilding,
eigenveranTworTung und
kreaTiven freiräumen.
Johannes roither
gEsChäFtsFührEr rEstaurant CuBus
„die meisten meiner schulkollegen
der tourismusfachschule haben der
branche den rücken gekehrt.“
lisa brandner, 18 Jahre, service-mitarbeiterin
Professionelle
PersonalfreiseTZung isT ein
wicHTiges THema im Tourismus.
christine Güttel
LEKtOrIn Für hrm & sOCIaL sKILLs an DEr Fh wIEn