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ein anderer fäHrT nacHHause

 und liesT ein bucH – icH faHre 

Heim und scHreibe eines.

thoMas füchsel

gEsChäFtsFührEnDEr gEsELLsChaFtEr tBp

ten hat. Er wird inhaftiert und bekommt 
lebenslänglich. 25 Jahre später – im zwei-
ten Teil des Buches – kommt die Truppe 
bei einem Klassentreffen erneut zusam-
men und ein weiterer Mord geschieht. Ein 
ehemaliger Polizist, der bereits damals 
ermittelt hatte und überzeugt war, der 
Falsche sei des Mordes angeklagt worden, 
soll nun herausfinden, wer tatsächlich 
hinter den Taten steckt – an seiner Seite 
eine junge Polizistin. Die beiden werden 
zu den tragenden Personen im Roman.

Vieles in der Geschichte stammt aus 
Füchsels eigener Schulzeit. „Es kommen 
einige Erlebnisse vor, die tatsächlich so 
stattgefunden haben“, erzählt Füchsel. 
Doch nicht nur sein eigenes Leben hat 
ihn inspiriert. Das Genre des Kriminalro-
mans an sich besitzt für ihn eine starke 
Faszination, besonders die Romane von 
Agatha Christie. „Noch heute erinnere ich 
mich an meinen ersten Film von ihr, den 
ich im Fernsehen gesehen habe. Es war 

,Der Tod auf dem Nil’“, erzählt Füchsel 

begeistert. Die Auflösung am Ende habe 
ihn immer unheimlich fasziniert. „Der 
Detektiv Poirot erklärt am Schluss, was 
tatsächlich passiert ist. Der Betrachter 
von außen hat bis dahin etwas völlig an-
deres geglaubt.“ Doch auch Stephen King 
inspiriert ihn, wobei Füchsel aber im Ge-
gensatz zu King keine übernatürlichen 
Elemente in seinen Roman eingebaut hat. 

Die richtige balance

Die Zeit für das Schreiben hat er neben 
seinem Job als geschäftsführender Ge-
sellschafter bei TBP aufgebracht. Auf die 
halbernste Frage, ob er nicht ausgelastet 

sei, schmunzelt er: „Ich bin mehr als aus-
gelastet. Möglicherweise ist das auch der 
Grund, warum ich mir eine Beschäftigung 
gesucht habe, die für dieses Geschäft, in 
dem ich bin, völlig ungewöhnlich ist. Ich 
kenne niemanden in dieser Geschäfts-
tätigkeit, der ein Buch geschrieben hat.“ 
Füchsel schreibt im Urlaub und im Alltag. 
Und zwar dann, wenn er abends heim-
kommt. „Ich gehe aus dem Büro und ma-
che es am Abend statt des Fernsehens. 
Oder am Wochenende. Ein anderer fährt 
nachhause und liest ein Buch – ich fahre 
heim und schreibe eines“, erzählt er von 
seiner Leidenschaft. Die Balance zwi-
schen seinem Beruf und dem Schreiben 
zu halten, ist nicht immer einfach. Oft ist 
es gar keine so leichte Umstellung, sich 

wieder auf die jeweils andere Tätigkeit zu 
konzentrieren, vor allem, da er manch-
mal ganz schön tief in seiner Geschichte 

steckt. Doch genau darauf freut er sich 
auch: „Wenn ich einen anstrengenden Tag 
im Büro hinter mir habe, kann ich in eine 
andere Welt eintauchen – dann höre und 
sehe ich nichts mehr um mich herum.“

Meist stößt er mit seinem Schriftstel-
ler-Hobby bei den Menschen in seinem 
Umfeld auf Verwunderung. Viele sind be-
geistert, weil sie selbst oft daran gedacht 
haben etwas zu schreiben, sich bisher 
aber nicht getraut haben. Und einige er-
fahren davon, tun aber so als wüssten 
sie nichts und wechseln das Thema. „Ich 
weiß nicht, warum das so ist. Für man-
che Leute muss es fast abschreckend 
oder einfach eine zu große Überraschung 
sein – etwas, das man gar nicht verifizie-
ren kann, weil man ja sonst niemanden 
kennt, der so etwas macht.“_

buch

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_7b 

verwendetes Pseudonym

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t. F. renard

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