113
ein anderer fäHrT nacHHause
und liesT ein bucH – icH faHre
Heim und scHreibe eines.
thoMas füchsel
gEsChäFtsFührEnDEr gEsELLsChaFtEr tBp
ten hat. Er wird inhaftiert und bekommt
lebenslänglich. 25 Jahre später – im zwei-
ten Teil des Buches – kommt die Truppe
bei einem Klassentreffen erneut zusam-
men und ein weiterer Mord geschieht. Ein
ehemaliger Polizist, der bereits damals
ermittelt hatte und überzeugt war, der
Falsche sei des Mordes angeklagt worden,
soll nun herausfinden, wer tatsächlich
hinter den Taten steckt – an seiner Seite
eine junge Polizistin. Die beiden werden
zu den tragenden Personen im Roman.
Vieles in der Geschichte stammt aus
Füchsels eigener Schulzeit. „Es kommen
einige Erlebnisse vor, die tatsächlich so
stattgefunden haben“, erzählt Füchsel.
Doch nicht nur sein eigenes Leben hat
ihn inspiriert. Das Genre des Kriminalro-
mans an sich besitzt für ihn eine starke
Faszination, besonders die Romane von
Agatha Christie. „Noch heute erinnere ich
mich an meinen ersten Film von ihr, den
ich im Fernsehen gesehen habe. Es war
,Der Tod auf dem Nil’“, erzählt Füchsel
begeistert. Die Auflösung am Ende habe
ihn immer unheimlich fasziniert. „Der
Detektiv Poirot erklärt am Schluss, was
tatsächlich passiert ist. Der Betrachter
von außen hat bis dahin etwas völlig an-
deres geglaubt.“ Doch auch Stephen King
inspiriert ihn, wobei Füchsel aber im Ge-
gensatz zu King keine übernatürlichen
Elemente in seinen Roman eingebaut hat.
Die richtige balance
Die Zeit für das Schreiben hat er neben
seinem Job als geschäftsführender Ge-
sellschafter bei TBP aufgebracht. Auf die
halbernste Frage, ob er nicht ausgelastet
sei, schmunzelt er: „Ich bin mehr als aus-
gelastet. Möglicherweise ist das auch der
Grund, warum ich mir eine Beschäftigung
gesucht habe, die für dieses Geschäft, in
dem ich bin, völlig ungewöhnlich ist. Ich
kenne niemanden in dieser Geschäfts-
tätigkeit, der ein Buch geschrieben hat.“
Füchsel schreibt im Urlaub und im Alltag.
Und zwar dann, wenn er abends heim-
kommt. „Ich gehe aus dem Büro und ma-
che es am Abend statt des Fernsehens.
Oder am Wochenende. Ein anderer fährt
nachhause und liest ein Buch – ich fahre
heim und schreibe eines“, erzählt er von
seiner Leidenschaft. Die Balance zwi-
schen seinem Beruf und dem Schreiben
zu halten, ist nicht immer einfach. Oft ist
es gar keine so leichte Umstellung, sich
wieder auf die jeweils andere Tätigkeit zu
konzentrieren, vor allem, da er manch-
mal ganz schön tief in seiner Geschichte
steckt. Doch genau darauf freut er sich
auch: „Wenn ich einen anstrengenden Tag
im Büro hinter mir habe, kann ich in eine
andere Welt eintauchen – dann höre und
sehe ich nichts mehr um mich herum.“
Meist stößt er mit seinem Schriftstel-
ler-Hobby bei den Menschen in seinem
Umfeld auf Verwunderung. Viele sind be-
geistert, weil sie selbst oft daran gedacht
haben etwas zu schreiben, sich bisher
aber nicht getraut haben. Und einige er-
fahren davon, tun aber so als wüssten
sie nichts und wechseln das Thema. „Ich
weiß nicht, warum das so ist. Für man-
che Leute muss es fast abschreckend
oder einfach eine zu große Überraschung
sein – etwas, das man gar nicht verifizie-
ren kann, weil man ja sonst niemanden
kennt, der so etwas macht.“_
buch
tipp
titel
_7b
verwendetes Pseudonym
_
t. F. renard
erhältlich bei
_
buchhandlung alex
skribo
www.t-f-renard.com
www.amazon.at