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sollte. Am nächsten Tag notierte er sei-
ne Gedanken. Doch erst fast zweieinhalb
Jahre später fasste er den Entschluss, die
Geschichte auch tatsächlich niederzu-
schreiben. Das war vor gut einem Jahr.
Mittlerweile ist der Roman fertig.
Während des Schreibens verfiel Füchsel
immer wieder ein bisschen in Panik. Nicht,
weil er Angst hatte, das Buch könnte den
Lesern nicht gefallen. Das spielte zu der
Zeit eine weniger große Rolle, wichtig war
ihm ohnehin das Schreiben. „Je näher ich
dem Ende gekommen bin, desto klarer ist
mir geworden, dass das Buch ein Ablauf-
datum hat. Es ist unvermeidlich, dass
es auch wirklich fertig wird. Dann ist es
vorbei und ich muss aufhören. Ich habe
beschlossen, dass ich das nicht will,“ er-
zählt Füchsel. Aus diesem Grund arbeitet
er bereits an seinem nächsten Buch.
Mord im Schulhaus
Ende letzten Jahres hat er aber erst ein-
mal sein Erstlingswerk fertiggestellt. Da-
mit stand er vor der Entscheidung, wie er
es vermarkten sollte. Sich an einen Ver-
lag zu wenden, schloss er von vornherein
aus. „Ich habe mir die AGBs, Vordrucke
und Vertragsvorschläge von Verlagen
lieblinGshObby: welt erschaFFen
taGsüber leitet er ein PlanUnGsbüro Für indUstrieanlaGen. abends ist er in einer
welt, die er sicH selbst GescHaFFen Hat – tHOMAs füCHsEl scHreibt Und Hat Jetzt
seinen ersten kriminalroman verÖFFentlicHt. warUm einer der GescHäFtsFüHrer
von tbP Fürs romanscHreiben anstatt Fürs lesen Plädiert Und andere damit vÖlliG
aUs der rUHe brinGt.
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„Es ist, wie wenn man ein Buch liest. Aber
man muss viel besser aufpassen und
mehr bei der Sache sein, weil man ja kei-
ne Fehler machen darf.“ So beschreibt
Thomas Füchsel die Erfahrung, ein Buch
zu schreiben anstatt eines zu lesen. Im
Februar dieses Jahres präsentierte er
seinen ersten Kriminalroman – sicht-
lich stolz. Dabei ging es gar nie um das
Ergebnis, sondern immer nur um das
Schreiben an sich – eine für ihn erstaun-
liche Art abzuschalten.
Seine Leidenschaft zum Schreiben ent-
wickelte Füchsel aus unglücklichen Um-
ständen heraus. Eine schwere Operation
fesselte ihn drei Wochen lang ans Kran-
kenhausbett. Er konnte weder aufstehen
noch etwas lesen. Also fing er an, seinen
Kopf arbeiten zu lassen. Als er eines
Abends wieder nicht einschlafen konnte,
dachte er sich: „Warum erfinde ich nicht
selbst eine Geschichte, wie sie mich bei
anderen Autoren immer fasziniert?“ In
dieser Nacht schuf er dann das Grund-
gerüst seines Kriminalromans – es stand
bereits fest, wer welche Morde begehen
TreffPunkT insPiraTion
Wo Macher iMPulse finden
durchgelesen. Bei den allermeisten geht
man einen starken Kompromiss ein. Man
gibt Verlagen zum Beispiel das Recht, die
vorkommenden Protagonisten auch für
andere Romane zu verwenden. Da habe
ich nicht mehr weitergelesen“, so Füch-
sel. Es gehe ihm nicht darum, Geld mit
seinem Buch zu verdienen. Die Kosten
über 1.200 Euro für 200 gedruckte Bücher
übernimmt er selbst. Ein paar der Bücher
möchte er verkaufen, die anderen ver-
schenken. „Ich bin Gott sei Dank in einer
Situation, in der ich mir das leisten kann,
weil ich auch noch einen anderen Job
habe. Darum kann ich den Verlag in der
jetzigen Situation ausschließen. Das ma-
che ich auch. So lange, bis vielleicht ein
Verlag zu mir kommt – sollte das jemals
passieren.“ Bei einer Buchpräsentati-
on zeigte er sein Werk erstmals öffent-
lich. Daraus vorgelesen hat Schauspieler
Frank Hoffmann – für Füchsel ein Idol aus
seiner Jugendzeit.
Worum geht es im Buch? Ein Schüler ei-
ner scheinbar ganz normalen Schulklasse
eines Gymnasiums ertrinkt in einem See.
Kurz darauf wird ein zweiter ermordet.
Schnell wird klar, wer den Mord begangen
haben muss – ein Obdachloser, der sich
zum Zeitpunkt der Tat im Park aufgehal-