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musbranche ständig auf Messen, man ist
unglaublich gut vernetzt – umso wichtiger
ist das Image.“
Das Betriebsklima wirkt sich also keines-
wegs nur auf bestehende Mitarbeiter aus,
sondern sehr wohl auch auf potentielle.
„Jeder jammert, dass er keine Fachkräfte
bekommt – natürlich wird’s nicht leichter,
aber ich muss bei mir selbst anfangen“,
sagt Bianca Lampert, Gastgeberin des
5-Sterne-Superior-Hotels Kaiserhof in
Tirol. Sie beschäftigt 42 Mitarbeiter, da-
runter drei Lehrlinge. Als eine ihrer we-
sentlichen Aufgaben sieht sie das Zusam-
menstellen eines harmonischen Teams,
welches sie dazu motiviert, eigenständig
zu arbeiten. Das beginnt schon bei den
Lehrlingen: „Wenn ein Lehrling immer
nur Tisch decken darf, wird er keine Freu-
de am Beruf haben“, sagt Lampert. Na-
türlich sei wichtig, den Lehrling zuerst
zu schulen, doch schon bald sollte man
ihn mit immer verantwortungsvolleren
Aufgaben betrauen und normal im Ab-
lauf integrieren. „Es ist wichtig, dass man
dieses Lehrverhältnis nach außen trägt
– das kann man dem Gast gut verkaufen.
Unsere Stammgäste haben große Freude
daran, wenn sie sehen, wie sich unsere
Lehrlinge im Laufe der Zeit entwickeln.“
Auch Wolfgang Gröller, Geschäftsfüh-
rer der Traunsee Hotels, vertraut auf
junge Talente. „Der Fachkräftemangel
stellt in unseren Betrieben kein gro-
ßes Problem dar – wir bilden unsere
Karrierechancen iM tOurisMus
Wer Spaß daran hat, Gastgeber zu sein, wer gerne internationale Erfah-
rungen sammeln möchte, weltoffen ist, mit Menschen arbeiten möchte,
am besten auch noch mehrere Sprachen spricht und möglichst schnell
Karriere machen will, der ist in der Tourismusbranche richtig.
flexibilität GefraGt.
„Die Karrierechancen sind eindeutig vorhanden
– in kaum einer Branche kann man so jung Karriere machen, egal ob
mit oder ohne Studium“, sagt Personal- und Tourismusexpertin Eva
Bertsch. Doch die Chancen sind nicht immer vor der Haustür, man
muss geographisch flexibel sein.
theorie. und Praxis!
„Die Jobchancen sind im Moment für gut quali-
fizierte Mitarbeiter aussichtsreich. Wobei im Tourismus die theoreti-
sche Ausbildung gleichwertig ist mit der Praxis“, so Eva Bertsch. Es
gebe zwar generell nur wenige Angebote, wo explizit Akademiker im
Tourismus gesucht werden, der Trend zur höheren Qualifizierung ist
aber definitiv da. Immer mehr Fachhochschulen und Universitäten
bieten ein Bachelor- und Masterstudium an. „Ich würde mir stark
wünschen, dass man mehr Jungakademikern die Chance gibt, in die
Praxis einzusteigen – mit einem Traineeprogramm, bei dem sie ver-
schiedene Abteilungen kennen lernen, kann man höchst qualifizierte
Mitarbeiter entwickeln.“
netZWerk als chance.
Wesentlich ist in dieser Branche – noch mehr
als etwa in Industrie oder Handel – sich zu vernetzen. Ein gutes
Netzwerk hilft einem einerseits bei der Jobsuche, andererseits bei
der Suche nach Fachkräften. Gute Gelegenheiten zum Netzwerken:
die vielen Tourismusmessen weltweit.
durchhalteverMöGen.
Eva Bertsch vergibt die Top-Jobs im Touris-
mus: „Bei Führungspositionen achte ich auf eine konstante Weiter-
entwicklung, die sich im Lebenslauf abbildet. Die ersten drei bis fünf
Jahre ist es natürlich positiv, verschiedene Erfahrungen zu sammeln
– doch so richtige Job-Hopper haben nicht die besten Chancen.“ Mit
Konstanz und Durchhaltevermögen könne man daher gut punkten.
das ausland lockt.
Mit spannenden Abenteuern, mit unendlichen
Möglichkeiten, mit riesigen Hotelkonzernen, die es in dieser Form in
Österreich gar nicht gibt. Und mit Verdienstmöglichkeiten, die es bei
uns ebenso wenig gibt. Vor allem in Asien, England, Italien und in der
Schweiz – österreichische Mitarbeiter sind dort höchst willkommen.
Die Jobchancen sind im Ausland extrem gut – sich dort weiterzuent-
wickeln und aufzusteigen ist meist rascher möglich als in Österreich.
Auslandserfahrung sei zwar kein Muss-Kriterium für eine Touris-
muskarriere in Österreich – doch für die persönliche Entwicklung
empfehle sie jedem, auch internationale Erfahrungen zu sammeln,
so Eva Bertsch.
selbständiGkeit.
Ein eigenes Restaurant eröffnen, ein innovatives
Hotelkonzept entwickeln und zum eigenen Chef werden – wer vom
eigenen Unternehmen träumt, hat vielfältige Möglichkeiten im Tou-
rismus. Die praktische Erfahrung ist hierfür unerlässlich – ebenso
wie das betriebswirtschaftliche Fachwissen. Schwerpunktthemen
im MBA-Lehrgang für Tourismusmanagement an der JKU sind
Gründung, Finanzierung und Betriebsübergabe. „Wir haben viele
Teilnehmer, die sich im Rahmen des Programms ihre persönlichen
Unternehmensgründungskonzepte erarbeiten und diese zum Thema
ihrer Abschlussarbeit machen“, sagt Lehrgangs-Geschäftsführerin
Herta Neiß.