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Rolle als Führungskraft so: „Ich muss 
Menschen auf die Füße helfen, ohne ihnen 
auf die Zehen zu steigen.“

Seine Arbeit als Rolex-Experte macht Car-
mann seit mittlerweile mehr als 20 Jah-
ren. Angefangen hat alles im Waldviertel 
in Niederösterreich. Bereits als Kind weiß 
Carmann, welchen Beruf er später ergrei-
fen möchte: Er will eine Hotelfachschule 
besuchen und Koch werden. Doch daraus 
wird nichts – sein Vater verbietet es. „Ich 
weiß ehrlich gesagt nicht einmal warum. 
Aber mein Vater kannte den damaligen 
Direktor der Uhrenfachschule in Karlstein 
sehr gut. Ich mochte Modellbau und die 
Schule war nur einen Katzensprung von 
meinem Heimatort entfernt, also lernte 
ich die Uhrmacherei.“

Faszination Uhrwerk

Die Uhrenschule in Karlstein ist die einzi-
ge Ausbildungsstätte für den Beruf Uhr-
macher in ganz Österreich. Carmann ist 
überzeugt, dass Uhrmachermeister der-
zeit sehr gefragt sind, aber örtlich flexibel 
sein müssen. In der Schweiz bekomme 
man sofort einen Job, während es hier 
schon schwieriger sei. Obwohl Carmann 
selbst ursprünglich einen anderen Beruf 
ergreifen wollte, ist es für ihn heute immer 
noch faszinierend, ein Uhrwerk zu zerle-
gen. Jedes Mal wartet er gespannt dar-
auf, was ihn im Inneren der Uhr erwartet. 
Carmann hat viele Fortbildungen besucht 
und gilt mittlerweile als Rolex-Experte. 
Als einziger Oberösterreicher besitzt er 
alle technischen Zertifizierungen von Ro-
lex. Vor zwei Jahren machte er zudem die 

nach einem anstrengenden 

Workout fühle ich mich 

regeneriert. man ist Wie neu 

geboren und das ist ein 

unheimlich tolles gefühl.

Max carMann

uHrmaCHErmEIsTEr & prOKurIsT DEs rOLEX-FaCHHänDLErs LIEDL

Ausbildung zum Diamantgutachter an der 
Gemmologischen Akademie in Linz. Und 
sein Alltag als Uhrmachermeister? „Bis 

vor Kurzem gab es in meinem Job nicht 
sehr viel Routine, weil wir umgebaut ha-
ben. Jetzt wird auf zwei Etagen gearbeitet, 
es gibt zusätzliche Räumlichkeiten wie 
Uhrmacherateliers und Vorstellungs-
räume. Sonst ist mein Arbeitsalltag aber 
schon strukturiert. Ich weiß vorher: Heute 
bin ich mehr im Atelier, im Büro oder im 
Verkaufsraum.“

Wenn Max Carmann abends das Uhrma-
cheratelier verlässt, führt ihn sein Weg 
mindestens drei Mal die Woche ins John 
Harris Fitness. Seit über zehn Jahren, 
egal ob Sommer oder Winter. Man merkt 
ihm an, wie stolz er auf die Wendung ist, 
die sein Leben genommen hat – zu Recht. 

„Noch heute habe ich das Völkerballspielen 

in Erinnerung. Wir suchten die Teams aus. 
Und am Schluss blieb einer übrig. Den 
Dicken wollte niemand im Team haben.“ 
Diese Erfahrungen haben Max Carmann 
geprägt. Lange hatte er diese Momente 
im Kopf und dachte sich: „Irgendwann 
schaffe ich es.“ Mit großer Genugtuung 
besucht er heute Klassentreffen und lä-
chelt bei Fragen wie: „Was?!! Das ist der 
Carmann?“ 

Könnte er sein Leben rückwirkend ändern, 
würde er viel früher damit beginnen, re-
gelmäßig Sport zu treiben. Am Anfang 
dachte er, ein Fitnessclub sei nicht sein 
Ding. Schnell merkte Carmann, wie auf-
fällig unauffällig er im Club trainieren 
kann und dass viele nicht die perfekte Fi-
gur haben. Er ist überzeugt davon, dass 

sehr viele Menschen, vor allem überge-

wichtige, insgeheim unzufrieden sind, 
nach außen aber so tun als sei alles in 
Ordnung. Max Carmann weiß, dass vieles 
im Leben ganz anders kommt als geplant, 

es aber letztlich an einem selbst liegt, et-

was zu ändern, wenn man unglücklich ist. 
Der Beruf des Uhrmachermeisters war 
nicht seine Entscheidung, erfolgreicher 
Prokurist und Experte auf seinem Gebiet 

zu werden, schon. Vom Außenseiter zu ei-
nem kommunikativen und umgänglichen 
Menschen zu werden, auch._