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junge Menschen umgelegt. Sowohl ältere
Menschen als auch junge Menschen, die
in das Berufsleben einsteigen, haben eine
relativ kleine Geldbörse“, sieht Haimbuch-
ner die Notwendigkeit des Projekts.
Generationsübergreifend
denken – und wohnen
Eine wichtige Rolle bei der Umsetzung
spielen die Gemeinden und Kommunen,
das Land Oberösterreich sowie die ge-
meinnützige
Wohnbaugenossenschaft
WSG, die als einer der Bauträger fungie-
ren wird. Vorstandsobmann Heinz Rech-
berger betont die Bedeutung des Wohn-
raums für junge Menschen: „Die WSG hat
schon vor zwei Jahrzehnten generations-
übergreifend gedacht und auch gebaut,
und zwar ein Haus für ganz junge Famili-
en mit Kindern und Senioren durchmischt.
Jetzt liegt der Fokus auf den jungen Woh-
nungssuchenden. Damit wird eine Lü-
cke geschlossen. Junge Menschen auf
Wohnungssuche, die wenig Einkommen
aber zu Recht ihre Ansprüche haben und
versorgt werden müssen – dieses Projekt
werden wir aufgreifen.“
Genauso wie Haimbuchner setzt auch er
auf die Unterstützung der Gemeinden. Auf
der einen Seite können sie entscheidend
zu einer Senkung der Kosten beitragen,
indem sie Baurechtsgrundstücke zur Ver-
fügung stellen. Doch auch bei der Vergabe
der Wohnungen spielen sie eine wesent-
liche Rolle. Durch die Nähe zur Bevölke-
rung können sie den Wohnungsbedarf
beurteilen und anhand von zu erfüllenden
Voraussetzungen entscheiden, wer die
Wohnungen bekommen soll.
Bei der Ausstattung der Wohneinheiten
sind sich Rechberger und Haimbuchner
einig: Die Wohnungen müssen funktional,
gut gelegen und vor allem leistbar sein.
Abgesehen vom Projekt „Junges Woh-
nen“ können Wohnungssuchende grund-
sätzlich immer um geförderte Wohnun-
gen einer Genossenschaft ansuchen. Die
enorme Nachfrage führt jedoch zu langen
Wartezeiten. Die WSG verzeichnet in Linz
derzeit 5.300 Vormerkungen. Daneben
spielt die Wohnbeihilfe eine wichtige Rol-
le. Bei nicht geförderten Wohnungen kann
sie bis zu 200, bei Wohnungen gemeinnüt-
ziger Bauvereinigungen bis zu 300 Euro
betragen. Obwohl das Land Oberöster-
reich die Wohnbeihilfe 2012 gekürzt hat –
und sich dabei sehr viel Kritik unterziehen
musste – gibt Oberösterreich laut Haim-
buchner für die Wohnbauhilfe im Bundes-
ländervergleich die höchsten Beträge aus.
„Ich bin vor der Entscheidung gestanden,
ob wir die Wohnbeihilfe nicht anrühren
und dafür beim Neubau sparen. Wenn wir
beim Neubau gespart hätten, wäre die
Arbeitslosigkeit gestiegen und die Baufir-
men wären auch in Oberösterreich in eine
Schieflage geraten.“
Neben der Wohnbeihilfe wird auch die
Wohnbauförderung novelliert. In nächs-
ter Zeit soll die sogenannte Gesamtener-
junge menschen auf
Wohnungssuche, die Wenig
einkommen aber zu recht ihre
ansprüche haben und versorgt
Werden müssen – dieses projekt
Werden Wir aufgreifen.
heinZ rechBerGer
VOrsTanDsOBmann wsg
gieeffizienz auch im mehrgerschoßigen,
geförderten Wohnbau eingeführt werden.
Beim jungen Wohnen sei diese bereits
implementiert worden. Es gehe vor allem
darum, ein Gebäude ganzheitlich zu be-
trachten. „Leider wird zu viel Wert auf den
reinen Heizwärmebedarf gelegt und alles
andere außen vor gelassen. Es heißt im-
mer, ein Objekt ist umso besser, je weni-
ger man für die Heizung aufwenden muss.
Dabei wird oft vergessen, dass man zwar
für die Heizung weniger braucht, man
aber auf der anderen Seite mehr Strom
einsetzen muss, was auch wieder der Mie-
ter zu zahlen hat“, erklärt Haimbuchner.
Blickt man über die Grenzen von Ober-
österreich hinaus und betrachtet die
einzelnen Bundesländer, reichen die
durchschnittlichen Mietkosten (inkl. Be-
triebskosten) pro Wohnung von 384,7 Euro
in Kärnten bis 533,5 Euro in Vorarlberg.
Mit 437 Euro zählt Oberösterreich noch
zu den günstigeren Wohngebieten. Heinz
Rechberger ist überzeugt, dass auch in
den nächsten Jahren die Nachfrage nach
Miet- und Eigentumswohnungen unge-
brochen sein wird. Somit sind Projekte wie
„Junges Wohnen“ mehr als willkommen,
um die aktuelle Wohnsituation für junge
Menschen zu erleichtern – und vielleicht
dann doch jene zur Unabhängigkeit zu be-
wegen, die ein gemachtes Bett, einen vol-
len Kühlschrank und die Gesellschaft der
Eltern bisher den eigenen vier Wänden
vorgezogen haben._