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Was sehen Sie auf diesem Bild? Ansichtssache. Man könnte darauf einige au-
genscheinlich ziemlich motivierte Mitarbeiter erkennen. Die Manager von Face-
book und Apple würden darauf aber wohl noch etwas ganz anderes sehen: Jede 
Menge höchst fortpflanzungsfreudige Eizellen. Und gleichzeitig die Gefahr, diese 

Mitarbeiter zu verlieren, sie nicht mehr zu 100 Prozent im Griff zu haben, hohe 
Kosten tragen zu müssen. Also lieber mal diese Eizellen einfrieren. Für später. 
Dann, wenn die Mitarbeiterinnen in einem Alter sind, wo sie vielleicht ohnehin 
nicht mehr dieselbe Energie aufbringen könnten wie bis Ende 30. Durchaus verlo-

ckend – stellt sich doch auch für die Mitarbeiterin dann nicht die Frage: Kind oder 
Karriere? Sondern: Zuerst Karriere, dann Kind. Hm ... und dann? Dann mutiert 
man plötzlich von der Arbeitsmaschine zum Muttertier und hat jegliche Lust an 
der Karriere verloren? Und was, wenn das mit der künstlichen Befruchtung dann 
doch nicht klappt (was gar nicht so unwahrscheinlich ist)? Oder was, wenn die 
Mitarbeiterin trotzdem schon früher auf natürlichem Weg schwanger wird? Muss 
sie dann die Kosten für die Einfrierung der Eizellen zurückbezahlen? 

„Unsere Mitarbeiter sind das Herz der Firma“, erklärt Heribert Lürzer (im Inter-

view auf Seite 104) den außergewöhnlichen Erfolg der Lürzer Obertauern GmbH. 
Das bedeutet aber auch: Herzen schlagen nicht immer gleich, man kann sie nicht 
wie eine Maschine einstellen. Und wir finden, das ist gut so. Denn wie könnten 
wir von unseren Mitarbeitern erwarten, dass sie ihren Job mit Herzblut machen, 
wenn wir genau dieses Herz gar nicht wollen? Und wie sollen Mitarbeiter hinter 
einer Firma stehen, wenn man selbst nicht hinter ihnen steht? Auch oder vor al-
lem dann, wenn sie ganz einfach Menschen sind – Menschen mit Bedürfnissen, zu 
denen nicht nur die Karriere zählt. 

Wenn Sie nun die folgenden Seiten durchblättern, dann freuen wir uns, wenn Sie 
bemerken, dass bei DIE MACHER Menschen am Werk sind. Und keine Maschinen, 
die nach gewisser Zeit abgeschrieben werden. An dieser Stelle: DANKE an unser 
gesamtes Team!

David Böhm              
Herausgeber                           

Susanna wurm                          
Chefredakteurin             

Alexandra Auböck
Creative Director

editorial.