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einmal Jährlich im herBst wird das palais kaufmännischer Verein zu einem ort des
internationalen wissensaustausches – dieses Jahr am 10. noVemBer. Botschafter,
wirtschaftsdelegierte und unternehmer aus der ganzen welt kommen, um
wissen auszutauschen – wissen üBer andere länder, wirtschaftsräume und
interkulturelle unterschiede. die rede ist Vom EXpoRttAg oBERöStERREICH.
grenZenloses wIssen
In China wird man als Vortragender nie
Feedback erhalten, weil Kritik den Ge-
sichtsverlust des Redners bedeuten würde.
US-Amerikaner tun detaillierte Einleitun-
gen bei Präsentationen als Geschwafel ab
– es heißt auf den Punkt zu kommen. Und
die Schweden sind irritiert von den vielen
Titeln, die man in Österreich und Deutsch-
land gerne vorführt. Kulturelle Unterschie-
de sind nur einer der vielen Faktoren, mit
denen sich Unternehmen befassen müs-
sen, wenn sie im Ausland tätig sein wollen.
Genau hier kommt der Exporttag ins Spiel.
Wirtschaftsdelegierte, Botschafter und
Unternehmer aus der ganzen Welt teilen
ihr Wissen – in Vorträgen, Diskussionen,
bei individuellen Beratungen und Work-
shops. Einer der Vortragenden ist Luis
Alfonso de Alba, Botschafter der Verei-
nigten Mexikanischen Staaten: „Seit den
1990er-Jahren ist die Wirtschaft in Mexiko
sehr viel offener geworden. Durch seine
enge Beziehung zu den USA und Canada
sowie die starke Rolle in Südamerika bie-
tet es viele Möglichkeiten für ausländische
Unternehmen. Bisher ist der Austausch
zwischen Österreich und Mexiko noch
sehr schwach – aber es gibt viel Potenzial“.
Friedrich Steinecker, Wirtschaftsdelegier-
ter in Mexiko, rät österreichischen Unter-
nehmen, die in Mexiko Fuß fassen wollen:
„Überlegen Sie sich, wie Sie die Distanz und
Sprache überwinden können und laden Sie
Ihre Geschäftspartner nach Österreich ein
– das schätzen sie sehr!“ Auch europäische
Stimmen melden sich zu Wort. Wir treffen
Georg Karabaczek, den österreichischen
Wirtschaftsdelegierten in London, und
fragen ihn prompt nach den Österreichern
im Vereinigten Königreich. „Die meisten
österreichischen Großunternehmen sind
in Großbritannien tätig, viele KMUS wollen
hierher. Aber die Unternehmen müssen
sich bewusst sein, dass der Markt eine
sehr intensive Betreuung braucht. Ich rate
ihnen immer: Nicht aufgeben!“, erzählt
Karabaczek.Christian Miller berät Unter-
nehmen, die planen in die Tschechische
Republik zu expandieren. „Tschechien ist
der wichtigste Zugang zu den zentral- und
osteuropäischen Ländern. Bereits 1.800
österreichische Firmen haben hier eine
operative Niederlassung – aber es könn-
ten ruhig noch mehr sein“, meint Miller
mit einem Augenzwinkern. Steinecker, Ka-
rabaczek und Miller helfen, wie die vielen
anderen Wirtschaftsdelegierten weltweit,
österreichischen Unternehmen bei ihrem
Start in anderen Ländern. Auf dem Export-
tag sitzen sie alle im Festsaal des Palais
und stehen den ganzen Tag für individuelle
Beratungen zur Verfügung. Klare Ziel-
gruppe: Unternehmen, die planen ins Aus-
land zu gehen. „Beim OÖ Exporttag haben
Unternehmer die Möglichkeit, sich an ei-
nem Tag zu allen Fragen des Exports um-
fassend zu informieren. Zusätzlich ist der
Exporttag der Treffpunkt der heimischen
Exportwirtschaft und die Netzwerkplatt-
form schlechthin“, erzählt Stefan Schöfl,
Leiter des WKOÖ Export Centers.
redaktion_DOrIs LumEsBErgEr
fotoGrafie_THInKsTOCK, JasmIna raHmanOVIC
Weltweit wissen wie’s läuft
Abseits davon sind aber auch Besucher
mit ganz anderen Intentionen anzutref-
fen. In einem Vortrag zu interkulturellen
Unterschieden nehme ich neben Sonja
Friedrich Platz. Sie ist Professorin an der
HAK Traun. Mit Schülern des Ausbildungs-
schwerpunktes „Marketing & Internatio-
nale Geschäftsfelder“ besucht sie jedes
Jahr den Exporttag und freut sich, dass sie
hier immer willkommen sind. Der Vortrag
„Weltweit wissen wie’s läuft“ befasst sich
vor allem mit interkulturellen Business-
Spielregeln. Sophie Wiesinger unterrichtet
an der FH Steyr und weiß, wie man sich
peinliche Fettnäpfchen ersparen kann:
„Beziehungsorientierung, Zeitorientierung
und der Präsentations- bzw. Trainingsstil
sind wichtige Punkte. Unternehmen müs-
sen sich bewusst sein, was im jeweiligen
Land erwartet wird. Humor wird von Öster-
reichern zum Beispiel oft überschätzt.“ Für
ihren Kollegen Hannes Hofstadler gehört
kulturelles Verständnis zur Allgemeinbil-
dung – das kommt vor allem beim Abend-
essen zum Tragen, wenn man sich mit Ge-
schäftspartnern über die Ereignisse oder
Hintergründe eines Landes unterhält. Ro-
land Huspek hat diese Erfahrungen selbst
gemacht. Er verantwortet die rumänische
Niederlassung von Zauner Anlagentech-
nik. Seit 2009 bildet das Unternehmen in
Satu Mare Schweißer aus. „Gründe für die
Ausbildungsstätte waren der Fachkräfte-
mangel und auch der Preisdruck durch die