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eIn belIebter nachbar auF 

augenhöhe

die schweiz passt flächenmässig fast 240 mal in die usa, und ist etwa halB so gross 
wie österreich. auf der landkarte also ein kleiner, fast unscheinBarer punkt. der 
schein trügt. es giBt Vieles, wodurch sich unser kleines nachBarland weltweit 
herVortut: seine staBilität, die hohe wettBewerBs- und innoVationskraft – und 
auch seine Beziehung zu österreich. durch eine nEuE flugVERBInDung ZWISCHEn lInZ 
unD ZüRICH
 rücken die Beiden alpenrepuBliken Jetzt noch ein stück zusammen. 

Um 11.20 Uhr – 50 Minuten vor Ab-
flug – erreicht Florian H. den Flughafen 
in Linz. Er steuert auf den Check-in-
Schalter zu. Die schick gekleidete Dame 
von der Fluggesellschaft nimmt seinen 
Pass entgegen. Zehn Minuten später 
hat er auch schon die Sicherheitskon-
trolle hinter sich und bestellt noch ei-
nen Kaffee – das alles ist für Florian H.  
Routine. Er fliegt alle drei Wochen von 
Linz nach Zürich und wieder zurück. 
Sein Unternehmen hat eine Niederlas-
sung in der Schweiz – ebenso wie viele 
andere österreichische Firmen. 

Die Schweiz ist Österreichs drittwich-
tigster Wirtschaftspartner – und über-
holt damit die USA und auch große 
EU-Märkte wie England, Frankreich 
und die Niederlande. Vor der Schweiz 
rangieren nur Deutschland und Italien. 
Dass österreichische Unternehmen an 
Kooperationen mit der Schweiz interes-
siert sind, zeigt sich an den steigenden 
Kundenzahlen der Außenwirtschafts-
Center Bern und Zürich: 2013 hat die 
Einrichtung der WKO mehr als 1600 vor 
allem kleine und mittelständische Un-
ternehmen bei ihrem Markteinstieg und 

-ausbau in der Schweiz unterstützt. Gud-

run Hager, Wirtschaftsdelegierte für 
die Schweiz und Lichtenstein, spricht 
in diesem Zusammenhang von einer 
Partnerschaft auf Augenhöhe zwischen 
Österreich und der Schweiz: „Wir haben 
eine ähnliche Mentalität, eine ähnliche 
Marktgröße, ähnlich hoch entwickelte 
Volkswirtschaften und auch einen ähn-
lichen Sinn für gute Qualität. Und die 
Schweizer schätzen uns, weil wir ein 
sehr beliebter Nachbar sind, der nicht 
übermächtig ist und zu dem man auch 
gerne kommt, um Ferien zu machen.“ 
Vor allem in den Bereichen der Phar-
maindustrie und industrieller Produkte 
gibt es einen starken Austausch zwi-
schen den beiden Staaten. Hager nennt 
drei wichtige Faktoren für den Erfolg 
österreichischer Unternehmen in der 
Schweiz: die Aufnahmefähigkeit des 
hochentwickelten Schweizer Marktes, 
die starke Schweizer Binnenwirtschaft 
mit den Säulen „privater Konsum“ und 

„Bau“ sowie die enge Verflechtung der 

beiden Wirtschaftsräume. „Die Bezie-
hung zwischen den beiden Ländern ist 
exzellent – und vor allem sehr stabil. 

Als im Krisenjahr 2009 unsere Exporte 
in alle Länder durchschnittlich um fast 
20 Prozent eingebrochen sind – auch 

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