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veau eines MBA-Programms bringt aber 
nicht nur eine fachliche Weiterentwick-
lung, sondern vor allem auch eine Erwei-
terung der persönlichen Fähigkeiten und 
des Denkhorizonts“, erzählt Habring von 
seinen Erfahrungen an der LIMAK. Die 
Umsetzung der Strategien habe aber nur 
teilweise mit einer guten Analyse zu tun, 
als vielmehr mit der Durchsetzung und 
richtigen Kommunikation im Rahmen der 
Führungsmannschaft und der Mitarbeiter. 
Diese Erfahrung könne man seiner Mei-
nung nach nur in der beruflichen Praxis 
machen. 

Zu überzeugen ist 
das Wichtigste

In der IFN Holding hat die Strategiearbeit 
einen sehr hohen Stellenwert. Habring 
hält es für entscheidend, sich rechtzeitig 
mit der Zukunft auseinanderzusetzen. Da-
für ist die strategische Planung ein wich-
tiges Instrument. Bei allen strategischen 
Überlegungen müsse man aber immer 
in Betracht ziehen, dass die Annahmen 
falsch sein könnten – und wie die derzei-
tige Wirtschaftslage beweist – eine Markt-
entwicklung selbst von Wirtschaftsfor-
schern falsch eingeschätzt werden kann. 

„Dann sollte man nicht alle strategischen 

Ansätze über Bord werfen, sondern einen 
anderen Weg suchen oder die Zeitschiene 

verlängern – nach dem Motto: Die Zukunft 
wird uns sicher überraschen, sie soll-
te uns aber nicht überrumpeln!“, meint 
Habring. Bei der Strategiearbeit gehe es 
aber nicht immer nur um sachliche The-
men, sondern auch um persönliche Ängs-
te und Druck. Entscheidungen sind nur 
dann gut, wenn sie die Eigentümer, das 
Management und die Mitarbeiter akzep-

tieren: „Schon einige wenige Skeptiker in 
der Führungsmannschaft bremsen die 
Umsetzung. Es ist daher wichtig, die Stra-
tegie auf einfache Botschaften zu reduzie-
ren, sie verständlich zu machen und dann 
möglichst alle ins Boot zu holen.“

Auch Matzler ist der Ansicht, dass in der 
Überzeugung die Hauptarbeit der Stra-
tegiegestaltung liegt: „Bindet man mehr 
Personen in den Strategieprozess ein, 
dann ist das zwar aufwändiger – man 
schlägt dabei aber zwei Fliegen mit einer 
Klappe: bessere Wissensbasis und mehr 
Commitment für die Umsetzung.“ Neben 

fehlender Überzeugungsarbeit gibt es laut 
Matzler bei der Strategiegestaltung ein 

zweites großes Problem: „Jene, die die 
Strategie formulieren, haben nicht all das 

Wissen über Märkte, Kunden und Techno-
logien, das nötig wäre, um erfolgreich zu 
implementieren. Oft sind Strategien auch 
schon veraltet, bevor sie zur Umsetzung 
kommen. Etwa 90 Prozent der Strategi-
en werden daher niemals umgesetzt“, so 

Matzler. „Oft fehlt auch die Zeit, um sich 
intensiv mit der Zukunft auseinanderzu-
setzen, weil das Tagesgeschäft sehr zeit-
aufwändig ist. Oder die Incentives von Ent-
scheidungsträgern sind so ausgerichtet, 
dass sie eher den messbaren kurz- und 
mittelfristigen Dingen den Vorzug geben, 
als den schwer greifbaren langfristigen.“

Das wirtschaftliche Umfeld der Unter-
nehmen wird auch weiterhin unsicher 
und daher schwer abzuschätzen sein. 
Unternehmen können aber so aufgestellt 
sein, dass sie nicht von plötzlichen Verän-
derungen überrumpelt werden. Johann 
Habring setzt dabei auf drei Punkte: ein 
bewegliches Management, finanzielle Un-
abhängigkeit mit ausreichend Eigenkapi-
tal und somit guter Finanzkraft sowie eine 
möglichst variable Kostenstruktur. Dann 
wird es auch in wirtschaftlich schwierigen 

Zeiten Unternehmen geben, die Verän-

derungen nicht als Bedrohung, sondern 
willkommene Chance für neue Wege be-
trachten._

die zukunft Wird uns sicher 

überraschen, sie sollte uns 

aber nicht überrumpeln.

Johann haBrinG

VOrsTanD DEr IFn HOLDIng unD aBsOLVEnT DEr LImaK

liMak – strateGie Und innovation

seminarreihe senior executiVe essentials

StRAtEgY_24.-25. April 2015

„den erfolg und die zukunft ihres unternehmens sichern“

CHAngE_12.-13. Juni 2015

„ihr unternehmen durch schwierige zeiten steuern“

Zielgruppe_topmanager/innen in spitzenpositionen

Veranstaltungsort_seehotel Brandauer‘s Villen, strobl am wolfgangsee

kosten je Veranstaltung_1.900,- (exkl. mwst., reise- und 

aufenthaltskosten sowie mittags- und abendverpflegung)

Anmeldung_0732 66 99 44-113 oder rene.voglmayr@limak.jku.at