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disruptiVe, also zerstörerische, innoVationen werfen ganze Branchen um. das
geht so weit, dass Junge unternehmen die alteingesessenen aus dem markt
drängen. während die einen ihre grosse chance wittern, kämpfen die anderen
ums üBerleBen. aBer eines gilt für alle: ständige Veränderung Verlangt den
führungskräften Vieles aB. genau aus diesem grund hat die AuStRIAn BuSInESS
SCHool lIMAk eine seminarreihe für topmanager eingeführt: strategy, change und
performance.
das bestÄndIgste Ist dIe
verÄnderung
Kodak revolutionierte mit der Digitalkame-
ra die Welt der Fotografie – und scheiterte
damit am Produkt, das man selbst erfun-
den hatte. Dem Unternehmen gelang mit
seiner Erfindung zwar eine bedeutende
Innovation, gleichzeitig hielt es aber an
den Analogfilmen fest. Als man dann be-
reit war, sich rein auf das digitale Geschäft
zu konzentrieren, war es zu spät. Ohne das
Kerngeschäft der analogen Kameras und
Filme konnte Kodak nicht überleben und
verkaufte die Filmproduktion. Damit lie-
fert es ein typisches Beispiel für disrupti-
ve Innovationen. „Diese Art der Innovation
verändert die Spielregeln einer Branche.
Es geht dabei um neue Technologien oder
Geschäftsmodelle, die zunächst in einem
kleinen Marktsegment beginnen und im
Vergleich zu den etablierten Technolo-
gien Leistungsnachteile haben“, erklärt
Kurt Matzler, Vortragender an der LIMAK.
Obwohl disruptive Technologien den eta-
blierten Produkten anfangs unterlegen
sind, können sie diese im Zeitverlauf sogar
vollständig verdrängen. Es ist im Vorhinein
schwer abzuschätzen, ob sich die neu-
en Technologien auf lange Sicht bewäh-
ren. Sie sind häufig durch eine schlechte
Performance gegenüber bestehenden
Produkten gekennzeichnet. Es gibt vor-
erst auch kaum Kunden, die die Produk-
te nachfragen. Etablierte Unternehmen
bleiben daher oft in einer abwartenden
Position, während kleine Unternehmen
die scheinbar uninteressanten Nischen
identifizieren und es dann schaffen, den
Markt von unten völlig zu verändern und
bestehende Unternehmen zu verdrängen.
„In den 70er-Jahren war das Durch-
schnittsalter der europäischen Unter-
nehmen über 30 Jahre, heute sind wir bei
circa 12 Jahren. Der Wettbewerb wird von
Jahr zu Jahr härter. Vor allem der Druck
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