39
Wer sind die richtigen Studierenden?
Wir sind – das ist der Vorteil unseres
Systems – in der glücklichen Lage, ein
Aufnahmeverfahren im Vorfeld durch-
führen zu können. Das ist bei uns re-
lativ ausgefeilt, es geht vom Lebens-
lauf über die Zeugnisanalyse bis hin
zum persönlichen Gespräch. Wobei es
mir wichtig ist, dass der Schwerpunkt
am persönlichen Gespräch liegt. Denn
wenn ich an meine Maturaklasse den-
ke, (schmunzelt) dann sind es nicht un-
bedingt jene mit den besten Zeugnis-
sen, die am weitesten gekommen sind.
Das Wichtigste ist die Begeisterung für
das Themenfeld. Wer persönlich mo-
tiviert ist und Freude am Studium hat,
der wird automatisch gut sein. Das ist
viel entscheidender als irgendwelche
Kennzahlen.
Ihre beiden Töchter sind mittlerweile 29
und 26 Jahre alt. Was haben Sie ihnen
nach der letzten Schulstufe geraten?
Ich habe beiden Töchtern ein Jahr lang
freien Lauf gegeben. In diesem Jahr konn-
ten sie studieren und ausprobieren, wozu
sie Lust hatten – ohne dass ich sie je nach
ihrem Studienerfolg gefragt habe. Aber
nach diesem einen Jahr sollten sie sich für
eine Richtung entscheiden. Das ist bei bei-
den gut aufgegangen und das kann ich nur
allen Eltern raten. Nur wenn du ungefähr
das Gefühl hast, worum es in dem Studi-
um wirklich geht, kannst du abschätzen,
ob es das Richtige für dich ist.
Sie selbst haben an der JKU Jus studiert.
Würden Sie sich heute wieder dazu
entscheiden?
Physik und Mathematik waren meine Lieb-
lingsfächer in der Schule. Ein Physikstudi-
um hätte mich demnach natürlich schon
gereizt, mein Herz würde wahrscheinlich
an Astronomie hängen – dazu gab es aber
weder die finanziellen Mittel noch wollte
ich meiner Frau und meinem Kind zumu-
ten, mit der Studienbeihilfe auszukommen.
Die Entscheidung fiel daher Richtung Jus,
weil ich dieses Studium berufsbegleitend
machen konnte. Außerdem konnte ich es
in meinem damaligen Job im Bundes-
dienst beim Bundesheer gut brauchen.
Wie gut können Sie es heute
noch brauchen?
Die Fähigkeit, an Problemstellungen he-
ranzugehen, zu analysieren, unkonventi-
onelle Lösungswege ins Auge zu fassen,
zu improvisieren – das alles gehört zu
den wesentlichen Dingen, die ich mir von
der Uni mitgenommen habe – natürlich
auch ein grundlegendes Verständnis für
Recht. Die Art und Weise, wie man an Pro-
blemstellungen herangeht, ist in Wahrheit
das, was du in jeder Führungsaufgabe
brauchst. Ab einem bestimmten Zeitpunkt
ist man im Führungsjob nicht mehr in der
www.da-schau-her.info
Oberösterreichs wertvollste Rohstoffe sind das
Wissen und Können der Menschen, die hier
leben. So unterschiedlich junge Leute auch sind:
Bei uns sollen alle das lernen können, was ihren
Neigungen und Begabungen am besten entspricht.
Und was morgen wichtig sein wird. Denn in
der Vielfalt unserer Talente liegen die Chancen
für unsere Zukunft.
Da schau her. Oberösterreich.
OOEVP_gscheit_Inserat_Die-Macher_210x99mm_ET04_12_2014_1114-RZ.indd 1
17.11.14 17:27
dIe Fh oö In Zahlen
absolventen je fakultät
4.027
fakultät für informatik, kommuni-
kation und medien / hagenberg
1.547
fakultät für gesundheit und
soziales / lInZ
2.865
fakultät für management / steYr
3.483
fakultät für technik und
umweltwissenschaften / wels
Lage, in jedem fachlichen Bereich besser
zu sein als die Mitarbeiter. Aber das Gespür
zu haben, wo es zwickt und welche Auswir-
kungen die Lösung des Problems auf das
Umfeld hat, darauf kommt es dann an._