28
Flächendeckender Breitbandausbau
heißt nicht, dass tatsächlich bis 2022
jeder Oberösterreicher theoretisch Zu-
gang zu ultraschnellem Internet haben
könnte – auf welche Bereiche trifft dies
nicht zu?
Unser Ziel ist der flächendeckende Breit-
bandausbau mittels Technologiemix – also
etwa 80 Prozent Glasfaser. Beim Rest sol-
len alternative Technologien zur Anwen-
dung kommen.
Als Wirtschaftslandesrat sind Sie nicht
für die Anbindung der Haushalte, son-
dern der Unternehmen verantwortlich.
Wie werden diese bei der Anbindung
an ultraschnelles Internet unterstützt?
Wir haben ein spezielles Förderprogramm
für Klein- und Mittelbetriebe in Oberöster-
reich beschlossen, das sie bei den Investi-
tionen unterstützen soll. Konkret sind von
1. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2016 pro
Jahr 1,25 Millionen Euro vorgesehen für
einmalige Kosten, die für die Errichtung
und Erstellung von ultraschnellen Inter-
netanschlüssen auf Glasfaserbasis für die
Unternehmen entstehen.
Wie hoch ist die maximale Förderhöhe
für die Unternehmen?
Sie beträgt 5.000 Euro pro Standort des
Förderwerbers, die Kosten und Herstel-
lung müssen mindestens 500 Euro betra-
gen. Maximal 50 Prozent der einmaligen
Errichtungs- und Herstellungskosten
werden gefördert – in Form von nicht rück-
zahlbaren Zuschüssen._
Die Kosten für den geplanten Ausbau
sind gewaltig – und betragen in
Oberösterreich bis zu 1,7 Milliarden
Euro. Das wird ohne private Investoren
nicht durchführbar sein – wurden diese
schon gefunden?
Viele Beispiele in ganz OÖ zeigen schon,
dass Private den Breitbandausbau vor-
antreiben – mit und teilweise auch ohne
Unterstützung durch die öffentliche
Hand, wie zum Beispiel im Innviertel.
Dort erschließt ein Unternehmen auf
eigene Initiative auch den ländlichen
Raum. Die Attraktivität für private Inves-
toren ist aber normalerweise vor allem
im ländlichen Raum zu wenig gegeben,
dort brauchen wir verstärkte Förderun-
gen.
Neben den privaten Investoren machen
auch die Bundesgelder einen großen
Teil aus. Was waren die Ergebnisse
Ihres Gesprächs mit Infrastrukturminis-
ter Alois Stöger? Welche Anteile aus der
Breitbandmilliarde werden OÖ zufallen?
Der Bund wird 2016 österreichweit den
Ausbau mit 300 Millionen, 2017 mit 200
Millionen fördern. Ich möchte für ober-
österreichische Projekte davon 80 bis
90 Millionen lukrieren. Wir rechnen mit
einem Anteil, der zumindest jenem un-
seres Bundeslandes an der Gesamtbe-
völkerung Österreichs entspricht, also
rund 17 Prozent. Wobei wir uns als Wirt-
schafts- und Industriebundesland Num-
mer eins natürlich einen noch höheren
Anteil erhoffen. Wie hoch die Förderung
dann tatsächlich ausfallen wird, kommt
darauf an, wie gut die oberösterreichi-
schen Projekte angenommen werden.
die BreitBand-strateGie für oÖ in drei etaPPen
etappe i bis 2016
starke Verdichtung in richtung siedlungspunkte in allen regionen
etappe ii bis 2018
starke Verdichtung in richtung endkunden – bis 2018 sollen die hälfte
aller einwohner oberösterreichs ultraschnelles Breitband-internet zur
Verfügung haben
etappe iii bis 2022
flächendeckender ausbau für ganz oberösterreich