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Hochschulen marschieren wir in Oberös-
terreich in eine gute Richtung. Seit zwei 

Jahren gibt es akostart, da entsteht etwas. 

Wir brauchen Geduld, die Wege sind ge-
legt. Die Bereitschaft aller Institutionen 
und Verantwortlichen manifestiert sich 
in der akostart Gründung“, sagt Reisin-
ger im Zuge einer von Academia Superior 
veranstalteten Podiumsdiskussion zum 

Thema Ende September. Die Aufbauar-

beit scheint tatsächlich bereits Früchte 

zu tragen – und das mit einem minimalen 
Budget, das über einen Schulterschluss 

von privaten Unternehmen, den drei 
Hochschulen selbst, der Wirtschaftskam-
mer OÖ und Forschungslandesrätin Doris  
Hummer sowie Wirtschaftslandesrat  
Michael Strugl bisher gestemmt wurde. 

Gerold Weisz versucht im Zusammenspiel 
mit Markus Manz vom Hightech-Inkubator 
tech2b die oberösterreichische Industrie 
zu sensibilisieren und davon zu überzeu-
gen, dass ein frühzeitiges Engagement im 
Start-up-Bereich ein großes Innovations- 
und Zukunftspotential auch für die Indus-
triebetriebe birgt. Viele Projekte suchen in 
der frühen Phase etablierte und finanz-
starke Partner und sind bereit, Anteile für 
vergleichsweise wenig Geld abzugeben.

Die Praxis funktioniert

Michael Plöckinger kennt die Unterstüt-
zung von akostart oö aus eigener Erfah-
rung. Er kommt mit dem hochschulüber-
greifenden Prä-Inkubator im Rahmen 
der FH-Vorlesung „Entrepreneurship“ in 
Kontakt. Plöckinger ist leidenschaftlicher 
Fliegenfischer – wann immer er neben 
seinem 

berufsbegleitenden 

Master-

Studium Supply Chain Management an 
der FH Steyr Zeit findet, verbringt er sie 
an Fischgewässern. Doch dafür müssen 

Tageslizenzen bei zuständigen Ausgabe-

stellen erworben werden – und die sind 
spontan oft nicht erreichbar. „Da ist mir 
die Idee einer App gekommen, über die 
nicht nur alle Informationen zu den Ge-

wässern leicht zugänglich sind, sondern 
auch die Lizenzen online erworben wer-
den können“, sagt Plöckinger. Er präsen-
tiert seinen Plan bei akostart und wird in 
das Programm aufgenommen. Neben 
der Begleitung und wertvollen Feedbacks 
bekommt er auch gleich einen Platz im 
Co-Working-Space von akostart, wo er 
kostenlos für ein Jahr das Projekt vor-
antreiben kann. Bei Netzwerkveranstal-
tungen im Co-Working-Space lernt er 
Wolfgang Lang kennen. Der ist kurz vor 

Abschluss seines Wirtschaftsstudiums an 
der JKU – als Ausbildungsschwerpunkt 

hat er Unternehmensgründung und Un-
ternehmensentwicklung gewählt und ist 
auch am zugehörigen Institut während 
des Studiums sehr aktiv. Außerdem ist 
er ebenfalls begeisterter Fischer und will 
sich nach mehreren Arbeitsmeetings am 
Projekt beteiligen. Die beiden gründen 
bissanzeiger.net, feilen gemeinsam am 
Businessplan und starten mit der Umset-

zung. Im Rahmen des akostart-Advisory-
Boards bekommen sie die Möglichkeit, ihr 
Projekt Start-up-Größen wie Runtastic-
Gründer Alfred Luger, 123people-Gründer 
Bernhard Lehner und Stefan Kalteis oder 

karriere.at-Gründer Oliver Sonnleithner, 
Klaus Hofbauer und Jürgen Smid zu prä-
sentieren. Von denen bekommen sie nicht 
nur Feedback und Tipps, sondern nach 
kurzer Zeit auch ein Investmentangebot. 
Oliver Sonnleithner und Klaus Hofbauer 
können sich mit dem Projekt und den bei-
den Gründern so sehr identifizieren, dass 
sie als Business Angels einsteigen. Nicht 
nur sie sind vom Projekt überzeugt. Auf 
Facebook sind bereits über 36.700 Fans 
auf ihrer Seite aktiv. Im Frühling, wenn 
die Angelsaison wieder losgeht, will man 

durchstarten. Derzeit werden Kooperati-
onen mit den Gewässerbewirtschaftern 
ausgemacht, bei zwei Gewässern läuft das 
System bereits reibungslos. „Wir haben 
über die Plattform akostart oö den Kon-
takt zu den beiden Gründern bekommen 
und waren schnell überzeugt, dass dieses 
Projekt international erfolgreich werden 
kann. Das Investment war dann die logi-
sche Folge“, sagt Oliver Sonnleithner.

Schnittstelle Innovation – 
Mensch – Kapital

Auch ohne Millionen von privaten Gönnern 

hat der Aufbau des hochschulübergreifen-
den Vorzeigemodells akostart oö bis jetzt 
geklappt. Ob das Potential nun gehoben 
und man mit Standorten wie München 
mithalten kann, wird sich in den nächs-
ten Monaten und Jahren zeigen – Politik, 
Hochschulen, Industrie, Wirtschaft und 
Banken sind laut Gerold Weisz gleicher-
maßen gefordert. „Wir müssen die Struk-
turen nun nachhaltig festigen und die Res-
sourcen erhöhen, vor allem aber brauchen 
wir ein Frühphasen-Finanzierungsvehikel. 
Die guten Projekte müssen in der frühen 
Phase unkompliziert zu Beteiligungska-
pital kommen. Das ist die wesentliche 
Herausforderung, der wir uns nun alle 
stellen müssen. Wenn wir als Ergänzung 

zur Begleitung und Infrastruktur im Rah-
men von akostart nicht auch die Finanzie-
rung der Projekte bewerkstelligen können, 
dann werden wir das Potential am Wirt-
schaftsstandort nicht nutzen können.“ Ein 

weiterer Schwerpunkt im nächsten Jahr 

soll auf den Aufbau von internationalen 
Verbindungen gelegt werden – in Richtung 
Berlin, London und die USA. Vielleicht ein 
kluger Schachzug, wenn sich die Projekte 
bereits frühzeitig international ausrich-
ten…_

die bissanzeiger.net-gründer Wolfgang lang und michael 
plöckinger bei ihrer lieblingsbeschäftigung dem angeln. 
bereits 36.700 fischerkollegen nutzen ihre community 
auf facebook.