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Vier Jahre lang war MARkuS RotH BundesVorsitzender der Jungen wirtschaft.
und setzte einiges in Bewegung – zum Beispiel in puncto soziale aBsicherung für
selBständige und alternatiVe finanzierungsformen für Jungunternehmer. danach
wollte sich der unternehmer aus gmunden auch wieder mehr in seiner freizeit
Bewegen und sein hoBBy, das skifahren, ausleBen. doch mittlerweile setzt er
seinen Bewegungsdrang doch wieder aBseits der piste um: als neuer oBmann der
fachgruppe unternehmensBeratung, Buchhaltung und informationstechnologie
(kurz: uBit) an der wirtschaftskammer oBerösterreich will er Vieles Bewegen,
VerBessern und innoVatiV umsetzen.
Es ist kalt, ziemlich kalt. Wir treffen
uns in einer düsteren Garage zum Co-
vershooting – wir alle eingepackt in
Wintermäntel, Markus Roth kommt im
offenen Sakko, von Frostbeulen keine
Spur. „Alles über Null Grad ist für ei-
nen Tiroler ja fast Sommer“, sagt er
und lacht. Wobei man ihn durchaus
längst als eingefleischten Oberös-
terreicher bezeichnen kann, zog es
ihn doch schon zum Informatik- und
Datentechnikstudium nach Linz und
wählte er Traun als Standort für sein
Softwareentwicklungsunternehmen
„creative BITS“. Mittlerweile wohnt er
in Gmunden, sein Netzwerk geht aber
weit über die Grenzen von Oberös-
terreich hinaus – und das nicht ohne
Grund. Durch seinen Einsatz für die
Wirtschaft kennt (und schätzt) man ihn
vielerorts. Das ist auch ein wesentli-
cher Motivationsgrund für ihn, seine
Zeit und sein Engagement neben der
Führung seines Unternehmens ehren-
amtlich für die Interessensvertretung
seiner Branche einzusetzen.
Damit ist er einer von insgesamt 1.500
Funktionären in der Wirtschaftskam-
mer Oberösterreich, die sich am 25.
und 26. Februar 2015 der Kammerwahl
stellen. Oberösterreichs Unternehmer
wählen dann ihre Standesvertretung,
die Zahl der Wahlberechtigten ist seit
den vergangenen Wahlen von 60.000
auf 72.000 gestiegen. Für viele ist die
Wirtschaftskammer eine wichtige Un-
terstützung für ihre Selbständigkeit,
andere wiederum stellen Fragen wie:
„Wozu zahle ich eigentlich die Kamme-
rumlage?“ Eine Frage, die wir im Inter-
view an Markus Roth weitergeben. So
wie viele andere Fragen.
Sie führen seit einigen Jahren erfolg-
reich ein IT-Unternehmen. Man könnte
also meinen, Sie seien rund um die Uhr
ausgelastet. Trotzdem setzen Sie sich als
Obmann der Fachgruppe Unternehmens-
beratung, Buchhaltung und Informations-
technologie an der Wirtschaftskammer
für die Interessen Ihrer Berufsgruppe ein.
Warum machen Sie das?
Es hat mich immer geärgert, wenn je-
mand am Wirtshaustisch sitzt und sich
über alles Mögliche aufregt, das ihm
nicht passt. Mein Ansatz ist: Bevor ich
mich über etwas aufrege, versuche ich
es zu verändern. Und das funktioniert
auch! Ich möchte in unserer Branche
Dinge, die noch nicht optimal passen,
verbessern.
Welche Dinge sind das?
Wir kämpfen mit verschiedensten Hür-
den. In der IT-Branche ist zum Beispiel
der starke Wandel ein großes Thema:
Die Start-up-Kultur hat es in der Form
früher nicht gegeben – ihre Bedürfnisse
wie etwa flexible Arbeitszeiten passen
nicht zu den aktuellen Arbeitszeitge-
setzen und Rahmenbedingungen. Au-
ßerdem stellt sich für Start-ups immer
die Frage, wie sie zu Kapital kommen.
Wichtig sind aber auch die Basics. Ich
weiß das ja selbst aus Erfahrung: Du
machst dich selbständig und weißt ei-
gentlich noch gar nicht, was es bedeu-
tet, ein Unternehmen zu führen.
Haben Sie Ihr Unternehmen direkt
nach dem Studium gegründet?
Ich hab’s noch während der Uni ge-
gründet – gemeinsam mit einem Part-
ner, der mit mir studiert hat. Wir ha-
ben ein Projekt auf der Uni abgewickelt
und schließlich hat uns der Professor
dazu motiviert, dieses als Firma zu
übernehmen. Mittlerweile haben wir
bereits unser fünfzehnjähriges Be-
stehen gefeiert – es ist einfach schön,
selbständig zu sein.
Diese Meinung teilen aber nicht alle
in Österreich – das Image der
Unternehmer könnte besser sein.
Ja, und deshalb arbeiten wir auch da-
ran, dieses Image zu verbessern. Un-
ternehmer sind mit Leidenschaft am
Werk – sie arbeiten meist weit mehr
als 40 Stunden und sehen ihre Auf-
gabe als wichtigen Teil ihres Lebens.
Es geht uns vor allem darum, klar zu
machen, dass es ohne Unternehmer
nicht funktionieren würde – den Le-
bensstandard, den wir in Österreich
haben, verdanken wir zu einem großen
Teil den Unternehmen. Lange war die
Meinung gefestigt, den Unternehmern
geht’s sowieso gut, die braucht man
nicht unterstützen. Das ist aber nicht
so! Glücklicherweise ändert sich das
jetzt: Das Bewusstsein wächst, dass