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rEDAKtioN_SUSanna WURm, LISa BaSCHIngeR

Art-DirEctioN_aLeXanDRa aUBÖCK

fotoGrAfiE_JaSmIna RaHmanOVIC

Josef Ackerl wäre überrascht, wenn 

er heute in sein ehemaliges Büro im 
Altstadt-Haus Nummer 30 kommen 

würde. Seine Nachfolgerin Gertraud 

Jahn hat hier einiges verändert. Statt 

der dunklen Vorhänge erhellen beige 
Seitenteile den Raum, am Boden ein 
riesiger Perserteppich, der sie an eine 
Marokko-Reise erinnert. An den Wän-
den drei Bilder, die sie vor kurzem bei 
einer Charity-Aktion ersteigert hat. 
Die neue Sozial-Landesrätin hat sich 
durchaus gemütlich eingerichtet in ih-
rem Büro. Wobei von Gemütlichkeit im 
Arbeitsalltag nicht viel übrig ist. „Man 
arbeitet fast ununterbrochen“, erzählt 
sie. Das Interview ist heute bereits ihr 
sechster Termin. Der ausgefüllte Ar-
beitsalltag scheint ihr aber nichts aus-

soZial trifft WirtscHaft

und zwAr mitten ins herz, wenn mAn so wiLL. denn für die neue lAnDESRätIn GERtRAuD 
JAHn
 ist es eine herzensAngeLegenheit, dAs bewusstsein für die grosse bedeutung 
der soziALen bereiche für oberösterreichs wirtschAft zu schAffen. seit Jänner 2014
ist JAhn für die themen soziALes, kinder- und JugendhiLfe, integrAtion und tier-
schutz verAntwortLich. wArum diese eng mit der wirtschAft verknüpft sind, dAs 
erzähLt sie im interview. 

zumachen, was vor allem daran liegt, 
dass sie ihre Aufgaben mit Leib und 
Seele ausführt. „Sehr viel von meiner 
Motivation beziehe ich aus der unmit-
telbaren Arbeit und privat mache ich 
täglich morgens meine fünf Tibeter und 

versuche einmal in der Woche zu wal-
ken – das macht den Kopf frei.“ 

Erfolgsfaktor Sozialstaat

Apropos Kopf. Der enge Zusammen-

hang zwischen sozialen Themen und 
der oberösterreichischen Wirtschaft sei 
in den meisten Köpfen noch nicht ange-
kommen, so die 57-jährige Politikerin. 

„Hier gibt es immer wieder Diskussio-

nen. Der Sozialstaat ist keine Belastung 
für die Wirtschaft, sondern vielmehr ein