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Zukünftige Trends
In der Branche ist laut Roland Murau-
er, Geschäftsführer von CIMA, sehr viel
Dynamik zu beobachten. Im Ausland
konnte er bereits neue Typen von Shop-
pingcentern erkennen. Darunter Open-
Air-Einkaufszentren, wo revitalisie-
rende Stadtteile einheitlich vermarktet
werden. Oder Design Factory Outlets in
Innenstädten - vergleichbar mit Parn-
dorf bei Wien. Ob diese Modelle auch in
Österreich Fuß fassen, ist für Murauer
fraglich. Gemanagte Einkaufsstraßen
könnten sich in fünf bis zehn Jahren
ergeben, möglicherweise auch ein paar
wenige City Factory Outlets.
Als Trends für neue Geschäfte in den
Einkaufszentren haben die Betreiber
des SEP Gmunden im Ausland kleine
Läden von großen Marken wie Miele
oder Nivea gesehen. Im Elektronik-
Bereich gibt es diese bereits mit Apple
Stores. Und als ein großes Thema der
Zukunft sehen die beiden den Handel
mit nachhaltigen Produkten. Aktuell
würde man da noch in den Kinderschu-
hen stecken, aber man müsste den
Kunden mehr anbieten und dann würde
auch die Nachfrage steigen, sind sich
Franz Moser und Anita Gattinger einig._
Donaupark
Einkaufszentrum Mauthausen
Fläche_19.000 Quadratmeter
umsatz 2013_62,1 Millionen Euro
Jährliche Besucher_rund 2,5 Millionen
Ein Studienaufenthalt 1982 in Arizona brachte den Unternehmer Leonhard Hel-
bich-Poschacher (58) auf die Idee für den heutigen Donaupark in Mauthausen. Er
begann 1988 mit einer Tankstelle und einem Lebensmittelgeschäft auf dem Fir-
mengrundstück seiner Familie. Zuvor ist Helbich-Poschacher bereits 1983 in den
Familienbetrieb Poschacher mit Baustoffhandel, Dachdeckerei und Spenglerei in
fünfter Generation eingetreten.
Das Einkaufszentrum ist kontinuierlich auf mittlerweile 55 Geschäfte gewach-
sen. „Die Erweiterung in mehreren Schritten ist wichtig, um festzustellen, ob es
auch erfolgreich ist“, sagt Helbich-Poschacher. Zuletzt hätte in Österreich bei den
Shoppingcentern eine „Flächengigantonomie“ geherrscht. Die Auswirkungen
dazu würden sich in den nächsten Jahren zeigen: „Die guten Shoppingcenter-
Standorte werden besser und die schlechten fallen weg. Es werden viele Ruinen
an Verkaufsflächen herumstehen.“
Für den Donaupark Mauthausen werde es keine Gigantonomie geben. „Wir blei-
ben bodenständig mit einem Branchenmix aus Filialisten und regionalen Ge-
schäften“, erklärt Helbich-Poschacher.
Im Gegensatz zur Führung eines Einkaufszentrums durch Investoren, die oft weit
weg sitzen, könne Helbich-Poschacher schnell reagieren und ist als Betreiber für
die Mieter greifbar.
Ans Aufhören denkt der 58-Jährige noch nicht. „Bis 65 möchte ich mit vollem
Einsatz arbeiten und mich dann aus dem Unternehmen zurückziehen“, erklärt
Helbich-Poschacher. Er ist zuversichtlich, dass sein Unternehmen von der nächs-
ten Generation weitergeführt wird: „Der Wunsch muss von dieser jedoch selbst
kommen. Man braucht Begeisterung, Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen.“
Er habe zehn Jahre lang gewartet, bis eine Apotheke eingezogen ist.
Zwei seiner vier Töchter zwischen 21 und 26 Jahren haben den Kunstbereich
eingeschlagen, die anderen beiden Betriebswirtschaft studiert. Die Älteste, und
gleichzeitig eine der Betriebswirtinnen, arbeitet bereits für ein Projekt des Un-
ternehmens.
die erWeiterung in
mehreren schritten ist Wichtig,
um festzusteLLen ob es auch
erfoLgreich ist.
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