68
SEP Gmunden, als auch der Donaupark
Mauthausen, werden in den nächsten
Jahren nicht mehr flächenmäßig erwei-
tert, sondern qualitativ optimiert. Es
sollen etwa LED-Beleuchtungen, neue
Decken oder WLAN-Zonen für mehr
Wohlfühlatmosphäre sorgen und die
Verweildauer der Kunden erhöhen.
„Das Wachstum der Shoppingcenter hat
1980 begonnen. In den letzten zehn Jah-
ren kamen jährlich rund 120.000 Quad-
ratmeter dazu“, so Hannes Lindner, Ge-
schäftsführer von Standort + Markt. Die
Einkaufszentren hätten mit 25 bis 30
Prozent der gesamten Kaufkraft einen
sehr hohen Anteil erreicht.
Als Gründe, warum Menschen Ein-
kaufszentren bevorzugen, nannten zwei
Drittel der Befragten die leichte Er-
reichbarkeit und die Gratisparkplätze.
Demgegenüber schätzen 55 Prozent
die bessere Fachberatung und das Ser-
viceangebot in den Innenstädten, geht
aus Umfragen des Beratungsunterneh-
mens CIMA mit Sitz in Ried/Innkreis
hervor.
SEP Salzkammergut Einkaufspark
Fläche_40.000 Quadratmeter
Jährlicher umsatz_knapp über 90 Millionen Euro
Jährliche Besucher_rund 3 Millionen
Von Kindheitstagen an hatten die Geschwister Franz Moser jun. (34) und Anita
Gattinger (45), die den SEP Einkaufspark in Gmunden in zweiter Generation
gemeinsam führen, Kontakt mit dem Familienbetrieb. „Ich bin begeistert auf der
Kehrmaschine gesessen und habe den Parkplatz gereinigt“, erinnert sich Moser
jun.. Seine Schwester hat Fotos, auf denen sie mit Affen des Österreichischen Na-
tionalzirkus posiert. Auf der grünen Wiese, wo der Zirkus sein Zelt aufgeschlagen
hatte, ist in den letzten knapp 40 Jahren ein Shoppingcenter mit 105 Pächtern
entstanden. Das SEP gehört flächenmäßig zu den zwanzig größten in Österreich.
„Wir haben alles für den täglichen Bedarf und sind durch die geballte Gastrono-
mie ein echter Treffpunkt geworden“, beschreiben die Geschwister ihr Unterneh-
men. Das Bedürfnis nach Gesellschaft werde größer, Singlehaushalte würden
zunehmen. „In Zukunft werden Händler und Einkaufszentren in noch besseres
Kundenservice und Entertainment investieren.“
Ursprünglich hat der Großvater eine Landwirtschaft betrieben. Der Vater Franz
Moser sen. hat diese aufgegeben und legte 1974 mit der Eröffnung eines Super-
marktes den Grundstein für das SEP. Am Mittagstisch wird schon mal über Din-
ge des Unternehmens diskutiert, grobe Auseinandersetzungen würde es mit der
ersten Generation, die vor vier Jahren aus dem Unternehmen ausgestiegen ist,
aber nicht geben. „Unsere Eltern haben viel gearbeitet und danach gelernt, sich
Zeit für andere Dinge zu nehmen. Mein Vater hat es selber auch so erlebt, dass
ihm seine Pläne nicht verwehrt wurden“, sagt Gattinger. Oftmals sei es auch
ganz hilfreich, sich Rat für strategische Dinge zu holen, weil vieles immer wieder
kommt. „Der Vater hat die Ruhe, weil er es schon erlebt habe. Wenn man jünger
ist, reagiert man emotionaler“, so Gattinger.
Im Zuge eines großen Umbaus 2004 hat der Vater seine Tochter gefragt, ob sie
in den Familienbetrieb einsteigen wolle. Gattinger arbeitete zuvor in einer Bank.
Moser jun. ist bereits mit 24 Jahren ins Unternehmen eingestiegen und hat zuvor
in der Gastronomie gearbeitet.
Die nächste Generation hat bereits Unternehmensluft des Familienbetriebes ge-
schnuppert. Anita Gattingers Sohn ist 23 Jahre alt und arbeitet im Ausland. Wenn
er in der Heimat ist, hilft er in der Marketingabteilung mit.
in zuKunft Werden händLer und
einKaufszentren in noch
besseres KundenserVice und
entertainment inVestieren.
ANitA GAttiNGEr
SHOppIng-CenteR-BetReIBeRIn Sep gmUnDen
von links: Franz moser sen., anita gattinger, Franz moser jun.