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scHlüsselrolle mecHatronik
die mechAtronik hAt für dAs exportbundesLAnd oberösterreich ALs „mAschinenbAu
der zukunft“ einen enormen steLLenwert. zAhLreichen oberösterreichischen
unternehmen ist es durch umfAssendes know-how in diesem bereich geLungen,
sich in ihren technoLogischen nischen ALs weLtmArktführer zu etAbLieren. durch
dAs motto „InnovAtIon DuRCH KoopERAtIon“ der oberösterreichischen cLuster soLL
diese erfoLgsgeschichte weitergeführt werden.
Als Mechatronik – das Wort setzt sich
aus den Fachbereichen Mechanik, Elek-
tronik und Informatik zusammen – vor
etwa 23 Jahren europaweit nur den we-
nigsten ein Begriff ist, wird in Linz an
der Johannes Kepler Universität das
erste Vollzeitstudium der Welt zum The-
ma ins Leben gerufen. Seitdem ist ein
engmaschiges Ausbildungsnetz für die
Mechatronik entstanden. „Wir sind eines
der ganz wenigen Länder weltweit, die
eine durchgängige Mechatronik-Ausbil-
dung von der Lehre über Werkmeister-
schulen und HTLs bis hin zu tertiären
Ausbildungen an Fachhochschulen und
Universitäten anbieten können“, sagt
Christian Altmann, Leiter des Mechat-
ronik-Clusters. Das Netzwerk will mehr
junge Menschen für eine mechatro-
nische Ausbildung begeistern und die
Rahmenbedingungen weiter verbessern.
„Es gilt, das schon bestehende Netz-
werk kontinuierlich weiterzuentwickeln,
durch neue Studiengänge und Institute,
aber auch vor allem durch mehr Be-
wusstseinsbildung für technische Beru-
fe“, erzählt Altmann.
„Wesentlicher
Stellenwert für uns“
Für Oberösterreich und die nachhaltige
Entwicklung des Exportes ist die Stär-
kung der Mechatronik essenziell, sind
sich Experten einig. „Für uns hat die
Mechatronik einen ganz wesentlichen
Stellenwert, sie ist der Maschinenbau
der Zukunft“, sagt Gert Reichetseder,
Geschäftsführer der Wacker Neuson
Linz GmbH. Das Unternehmen beschäf-
tigt etwa 600 Mitarbeiter am Standort,
rund zehn Prozent davon sind in der
Entwicklung tätig. Man ist das Kompe-
tenzzentrum im Konzern für kompakte
Baumaschinen wie Mobilbagger und
Kompaktbagger, die in mehr als 70 Län-
der weltweit exportiert werden. In das
Baumaschinenwerk in Hörsching in-
vestierte das Unternehmen 65 Millionen
Euro. „Das ist ein klares Commitment
zum Standort Oberösterreich“, sagt
Reichetseder. Auch bei den Baumaschi-
nen sieht er einen klaren Trend einer
intensiveren Verbindung von Mechanik
und Elektronik. „Die Maschinen sind
mit Telematik-Systemen ausgestattet
und können dadurch verstärkt mit dem
Nutzer kommunizieren“, erklärt der Ge-
schäftsführer. Für das Unternehmen sei
es daher umso wichtiger, dass es ge-
nügend Ausbildungsmöglichkeiten am
Standort gibt, aus denen qualifizierte
Mitarbeiter hervorgehen.
Innovation durch
Kooperation
Nicht nur im Maschinen- und Anlagen-
bau, sondern auch in andere Branchen
wie Automobil, Kunststoff, Umwelttech-
nik und Gesundheitstechnologie gilt
die Mechatronik als Innovationstreiber.
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