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gen. Besonders die USA und die BRICS-
Staaten werden immer attraktivere In-
vestitionsziele. Global betrachtet haben 
sich ausländische Direktinvestitionen in 
den vergangenen 20 Jahren etwa ver-
dreifacht, in Österreich gab es mit 161 
Milliarden Euro jedoch sechsmal mehr 
Investitionen  seit der Jahrtausendwen-
de. Weil Europa unterdurchschnittlich 
wächst, suchen die heimischen Unter-
nehmen verstärkt Kontakt zu ihren Kun-
den in Wachstumsmärkten. „Sie müssen 
zugunsten ihrer eigenen Wettbewerbs-
fähigkeit die besseren Rahmenbedin-
gungen nützen“, sagt Haindl-Grutsch. 
Was bedeutet das aber für Oberöster-
reich? Das Geld wird nicht mehr im 
Land, sondern in andere, attraktivere 
Standorte investiert. So stellte voestal-
pine-Vorstandschef Wolfgang Eder in ei-
nem Interview den Standort Linz infrage 

– der Vorteil würde kontinuierlich sinken. 

Bis 2020 sollen 15 neue voest-Werke im 
Ausland eröffnet werden.  „Damit wieder 
vermehrt in Oberösterreich investiert 
wird, müssen attraktivere Rahmenbe-
dingungen für Unternehmen geschaffen 
werden“, sagt Haindl-Grutsch, sonst 
könne es passieren, dass sie ihre Head-
quarter in andere Regionen der Welt 
verlegen. Konkurrierende Standorte wie 
Deutschland, Schweden, die Niederlan-
de oder Schweiz würden Österreich und 
damit auch Oberösterreich langsam ab-
hängen. Für Haindl-Grutsch gibt es drei 
Gründe, warum Österreich nicht mehr 
so attraktiv für Unternehmer ist wie in 
den 2000er Jahren: hohe Personalkos-
ten, geringe Flexibilität der Arbeitszeit 
und übertriebene staatliche Bürokratie.  

„Ich würde aber behaupten, dass Ober-

österreich immer noch gut aufgestellt 
ist“, sagt Haindl-Grutsch. Damit das so 
bleibt und Unternehmen wie Hueck Fo-
lien oder Internorm weiterhin von Ober-
österreich aus die Welt erobern können, 

„dürfen wir aber in der Dynamik nicht 

weiter zurückfallen“._

ner Betrieb war, nur aus Erzählungen. 
Mitte der 70er-Jahre war es für den 
Fensterproduzenten ein riesiger Schritt, 
die ersten Exportversuche (Oberös-
terreichs) zu wagen. „Mein Großvater, 
meine Tante und mein Vater haben die 
Märkte Oberösterreich, Salzburg und 
Niederösterreich bearbeitet, dann war 
das große Thema, die Steiermark zu 
erobern“, sagt er. Heute ist Internorm 
führender Fensterhersteller Europas – 
wenn auch mit einem Marktanteil von 

„nur“ 1,5 Prozent. „Die Fensterbranche 

ist eine perverse Branche“, sagt Klin-
ger. 80.000 meist regional tätige Fens-
terhersteller gibt es alleine in Europa, 
die spannendsten Zukunftsmärkte sind 
für Internorm immer noch Deutschland, 
Frankreich und Italien. Die will man 
mit der sogenannten „Zwiebelschalen-
Strategie“ erobern. „In Deutschland 
haben wir zuerst in Bayern den Markt 
ausgetestet und uns dann weiter vorge-
arbeitet. In Italien wollen wir zuerst in 
Südtirol Fuß fassen, bevor wir uns lang-
sam weiter in Norditalien vorgewagt 
haben“, erzählt Klinger. Mit schnellen 
und riskanten Expansionen hat er in 
seiner Branche keine guten Erfahrun-
gen gemacht. „Wir haben einmal gesagt 

– Wupp! Wir gehen in die Türkei. Dann 

waren wir Wupp! relativ schnell wieder 

zurück“. Solche Fehler seien aber lehr-
reich, denn das Schlimmste, was man 
als Unternehmer machen könne, sei es, 

keine Fehler zu machen. „Die wichtigste 
Eigenschaft, die ein exportorientiertes 
Unternehmen braucht, ist Geduld“, sagt 
Klinger. In seiner Branche dauert es 
etwa fünf bis zehn Jahre, bis ein neuer 
Markt halbwegs profitabel ist. 

Wettbewerbsfähigkeit sinkt 

Oberösterreichs Top-100-Industriebe-
triebe haben weltweit zahlreiche Märkte 
erschlossen – und betreiben insgesamt 
mehr als 1700 Auslandsniederlassun-

DamIt WIeDeR VeRmeHRt In 

OBeRÖSteRReICH InVeStIeRt WIRD, 

müSSen attRaKtIVeRe RaHmen-

BeDIngUngen FüR UnteRneHmen 

geSCHaFFen WeRDen. 

JoAchiM hAiNDL-GrUtsch

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