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15 miLLiArden euro gehen pro JAhr in österreich verLoren – AusgeLöst durch
führungsfehLer. schLechte führungskräfte demotivieren und mAchen krAnk. in
den nächsten JAhren wird es durch ein minus von 29 prozent An erwerbstätigen
menschen eine mitArbeiterverknAppung geben. ALL dAs sind zAhLen. ergebnisse
AktueLLer studien. ALL dAs ist Aber Auch der hAndfeste beweis dAfür, dAss
FüHRunGSKRäFtE heute mehr gefordert sind denn Je. dArAuf mAcht LeAdership-
experte peter bAumgArtner in seinen vorträgen AufmerksAm.
Volle (füHrungs)kraft Voraus!
Ein idyllischer See irgendwo in Ober-
österreich. Ein Boot. Ein Kapitän am
Steuer. Das Wasser ist ruhig. Die Son-
ne scheint, es ist fast windstill. Was
nach einem Urlaubsszenario klingt,
soll die Situation von Führungskräften
vor der Krise veranschaulichen. „Wenn
es weder Wind noch Wellen gibt, dann
ist es relativ einfach, ein Boot zu len-
ken. Viele Führungskräfte sind früher
unter Schönwetterbedingungen groß
geworden – abgesehen von kleinen
Dellen, gab es einen kontinuierlichen
Aufschwung, größere Krisen oder
Rückschläge blieben aus“, beschreibt
Wolfgang Güttel, Universitätsprofessor
an der JKU und Leiter der LIMAK Aus-
trian Business School, das Bild.
Veränderung als einzige
Konstante
Heute schwimmt das Boot im weiten
Ozean, das Ufer außer Sichtweite, die
Wetterlage ungewiss, riesige Wellen
bringen das Boot zum Schwanken,
immer wieder muss der Kurs hinter-
fragt und neu ausgerichtet werden.
Das Steuer unter diesen Verhältnis-
sen im Griff zu haben, ist nicht ein-
fach. „Wir schwingen mit sämtlichen
politischen und ökonomischen Krisen
aller Kontinente mit “, erklärt Güttel.
Die größten Herausforderungen sind
die hohe Geschwindigkeit, permanen-
te Veränderungen, der Wettbewerb um
qualifizierte Mitarbeiter, verändernde
Planungszyklen und unterschiedliche
gesetzliche Rahmenbedingungen. Als
Führungskraft sei man daher gefor-
dert, flexibel mit Veränderung umzu-
gehen, erklärt Sabina Oblak, Leiterin
Assessment und Development der
Iventa Personalberatung. „Es geht da-
rum, Entscheidungen treffen zu kön-
nen, selbst wenn nicht alle Informatio-
nen am Tisch liegen.“ Eine große Rolle
spiele auch, Mitarbeiter entsprechend
ihren Fähigkeiten einzusetzen, ihnen
herausfordernde Aufgaben zu geben.
rEDAKtioN_SUSanna WURm
Art DirEctioN_aLeXanDRa aUBÖCK
fotoGrAfiE_JaSmIna RaHmanOVIC
iLLUstrAtioN_aLeXanDRa aUBÖCK