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gedanken.
ernst hausLeitner
Wien oder Oberösterreich
_Oberösterreich! Weil’s landschaftlich
viel schöner ist. Außerdem habe ich den Eindruck, dass die
Leute hier freundlicher sind – wenngleich das jetzt natürlich
pauschal geurteilt ist.
Wo, wenn nicht am Attersee
_Australien. Also in Melbourne leben,
das könnte ich mir schon auch vorstellen.
Was ich immer schon machen wollte
_den Pilotenschein.
Selbst fliegen zu können bedeutet mehr Freiheit.
Drei Eigenschaften, die mich ausmachen
_bodenständig,
offen, ungeduldig.
Allergisch bin ich gegen
_Unehrlichkeit.
Was meinen Puls höher steigen lässt
_ein spannendes Rennen!
Begleitet Sie die Angst, ein neuer Kon-
kurrent könnte Sie überholen?
Nein, eigentlich nicht. Ich denke x-
mal darüber nach, wie ich mich selbst
verbessern kann, wie wir die Sendung
interessanter oder anders aufbauen
könnten. Aber andere lasse ich aus
meinen Gedanken mehr oder weniger
draußen. Ich bin da sehr für mich al-
lein unterwegs.
Aber auf Facebook und Twitter folgen
Ihnen viele ...
Oh ja, ich hätte mir nie gedacht, dass
ich über Social Networking so viel
Feedback bekomme. Darüber bin ich
auch sehr froh – weil du dadurch er-
fährst, was die Leute gut finden, was
nicht, was sie interessiert und was sie
langweilt. Diese Rückmeldungen sind
wichtig für mich. Und als oberste In-
stanz geben mir natürlich auch meine
Freundin und meine Mama Feedback.
Was kann man als Kommentator lernen,
was muss man von Natur aus mitbrin-
gen?
Also wenn’s eine Kommentator-Schule
gäbe, dann hätten sie den Alex und
mich wahrscheinlich rausgeschmis-
sen mit der Art, wie wir kommentieren.
Weil das natürlich fernab vom Main-
stream ist. Es gäbe zum Beispiel Richt-
linien, wie du den Kommentar aufteilst
zwischen Haupt- und Co-Kommenta-
tor. Aber das haben wir alles über Bord
geworfen. Als Alex mich vor unserem
ersten gemeinsamen Rennen gefragt
hat, was er und was ich sagen soll, hab
ich einfach geantwortet: „Schau her,
es ist ganz einfach: Du sagst, was dir
einfällt, ich sag, was mir einfällt.“ Ich
hab mir da kein Konzept zurecht ge-
legt. Und dieses Konzeptlose macht’s,
glaube ich, auch aus.
Gibt’s Momente, in denen Sie denken,
Sie wären doch lieber Techniker, An-
walt oder Betriebswirt geworden?
Nein, das hat’s eigentlich noch nie
gegeben. Ich bin mit der Tätigkeit an
sich zu 100 Prozent glücklich und zu-
frieden! Und ich könnte mir jetzt für
den Moment auch nichts vorstellen,
was ich lieber machen würde als den
Grand-Prix zu kommentieren._