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sen und sich von einer gesunden Basis 
aus weiterentwickeln, der Markt dürfe 
nicht überhitzt werden. Denn: Jeder 
Liter Most, der mehr produziert wird, 
muss auch vermarktet werden, sagt 
Bauernfeind. Nicht nur die Qualität des 
Produkts ist wichtig, auch der verkäu-
ferische Aspekt. Da sei das Potential 
aber gewaltig. „Der Most ist wieder im 
Alltag eingezogen, es tut sich einiges 
am Markt“. Ähnlich wie bei Wein wür-
den die Konsumenten auch beim Most 
kleinen Erzeugern zutrauen, das Pro-
dukt auf einem höheren Niveau als ein 
industrieller Betrieb zu produzieren. 

35 Liter Most pro Kopf 

Mehr als 50 Prozent des österreichi-
schen Mosts wird in Oberösterreich 
produziert, hierzulande gibt es etwa 

1,2 Millionen Streuobstbäume auf rund 

15.000 Hektar Fläche. 70 Prozent des 

Bestandes sind Birnen, der Rest Äpfel, 
ein Großteil der Bäume ist mehr als 

100 Jahre alt. Im Pro-Kopf-Verbrauch 

trinkt der Oberösterreicher viel mehr 
Most als der Österreicher. Landesweit 
liegt der Verbrauch nur bei 1,28 Litern, 
in Oberösterreich bei 35 Litern, schätzt 
die Landwirtschaftskammer. Derzeit 
beschäftigen sich 416 Betriebe mit der 
Direktvermarktung von Most. Einer da-
von ist der Mostheurige Pankrazhofer, 
wo Norbert Eder den landwirtschaftli-
chen Betrieb mit Mostschank von sei-
nen Eltern übernommen hat. Damals 
entwickelt sich sein Interesse an qua-
litativ hochwertigem Most, bei einer 
Mostsommelier-Ausbildung lernt er 
gute Produzenten kennen, er kann die 
Qualität seiner Produkte steigern. „Das 
hat sich dann in Prämierungserfolgen 
niedergeschlagen, mittlerweile haben 

JahreLang War es trendig, 

imPortiertes industrieLLes zeugs 

zu Konsumieren, Jetzt geht der 

trend Wieder in richtung 

ursPrung, regionaLität und 

gesundheitsbeWusstsein.

MichAEL schöLLhAMMEr

FReISeDeR 

Von aussen betrachtet 

ist unsere zieLgruPPe Vor 

aLLem die KLassische 

WeintrinKerschicht Jenseits 

der 35 Jahre, gut gebiLdet 

und interessiert.

NorbErt EDEr

panKRaZHOFeR 

Jeder Liter most, 

der zusätzLich Produziert 

Wird, muss auch VermarKtet 

Werden.

KLAUs bAUErNfEiND

KÖgLeRHOF

wir den gesamten Betrieb umgestellt – 
der Mostbereich ist heute ganz beson-
ders wichtig für uns“, sagt Eder. Vor drei 

Jahren bekommt er die Möglichkeit, am 

Linzer Südbahnhof eine Koje in erster 
Reihe zu mieten, dort betreibt er seit-
dem eine Mosteria, in der nicht nur sei-
ne, sondern die besten Mostsorten der 
Region angeboten werden. 

Als der Mostkonsum massiv zurückgeht 
und das Getränk nicht mit standardi-
sierten Qualitätsansprüchen mithalten 

kann, geht es nicht wenigen der verblie-
benen Mosttrinker nur noch um einen 
billigen Rausch. „Das waren großteils 
Leute, die den Most zwecks dem Preis-
Leistungsverhältnis gekauft haben“, 
sagt Eder, „also viel Alkohol um wenig 
Geld“.  Dieses Klientel sterbe aber zu-
nehmend aus. Den klassischen Most-
trinker per se gäbe es nicht mehr. Heu-