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Steckbrief
geboren_1971
Familie_verheiratet und
Mutter von Sohn Valerian (12)
Ausbildung_Studium der Handelswis-
senschaften an der WU Wien
Karriere_1998 bis 2002 arbeitete
Valborg Burgholzer-Kaiser für eine Ak-
tiengesellschaft, wo sie Unternehmen
unterschiedlichster Branchen bei der
Neueinführung des Rechnungswesens
beraten hat. 2002 trat sie ins väter-
liche Unternehmen ein, wo sie zuerst
drei Jahre für Personalentwicklung und
Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich
war und seit 2005 die Geschäftsfüh-
rung für die Bereiche Finanzen und
Personal übernommen hat.
Als wir durch die Produktionshallen
der Firma Eisenbeiss spazieren, kom-
men wir uns schon ein bisschen fremd
vor. Was zum Einen daran liegt, dass
weit und breit keine Frau zu sehen ist,
ausschließlich Männer bedienen die
Maschinen und Werkzeuge. Zum An-
deren liegt es wohl auch daran, dass
wir beim bloßen Hinschauen keine Ah-
nung haben, was hier eigentlich pas-
siert. Natürlich haben wir uns vorin-
formiert und wissen, dass Eisenbeiss
Spezialgetriebe produziert. Aber wo
findet man diese im Alltag? „Egal ob
Cornflakes, Nudeln oder auch Tierfut-
ter – auf dem Weg in die Verpackung
durchläuft all das einen Extruder mit
einem Antrieb von Eisenbeiss“, erklärt
Valborg Burgholzer-Kaiser, Geschäfts-
führerin des über 100 Jahre alten Un-
ternehmens. Auch in der Welt des
Kunststoffs und der Mobilität finden
sich zahlreiche Anwendungsgebiete
für Getriebe. Die Liste ließe sich noch
lange fortsetzen, denn Industrie-Ge-
triebe sind der unverzichtbare Antrei-
ber im Hintergrund.
Unternehmerin des Jahres
So könnte man Valborg Burghol-
zer-Kaiser eigentlich auch bezeich-
nen. Denn im Rampenlicht steht die
43-Jährige nicht gern. Als Verantwort-
liche für die Bereiche Finanzen und
Personal, zieht sie die Fäden lieber im
Hintergrund. Und das ganz offensicht-
lich sehr erfolgreich. So erfolgreich,
dass auch die Interessensvertretungs-
und Netzwerkorganisation der Wirt-
schaftskammer Oberösterreich, „Frau
in der Wirtschaft“, auf die Ennserin
aufmerksam wurde und sie zur Unter-
nehmerin des Jahres 2013 gekürt hat.
Nicht zuletzt wohl auch deshalb, weil
sie eine der wenigen Frauen ist, die
einen klassisch technischen Betrieb
mit einem Frauenanteil von nur zehn
Prozent leitet.
Schon als kleines Kind spielte Valborg
Burgholzer-Kaiser lieber mit Lego und
Autos als mit Puppen. „Bis zur Erst-
kommunion wollte ich – zum Leidwe-