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unterschätztes potentIaL
enerGIesparen
der JährLiche EnERgIEVERbRAuCH in Österreich steigt. Während die neUe
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redaktion_VALENtIN LISCHKA
fotoGrafie_FOtOLIA, JASMINA RAHMANOVIC
Beim Energiesparen daheim kommt es
auf Kleinigkeiten an: Stoßlüften statt
gekippten Fenstern, Computer oder
Fernseher im Standby-Modus, beim
Kochen die zum Topf passende Herd-
fläche verwenden. Im Jahr lässt sich
damit eine dreistellige Summe sparen
– ein Betrag, der für Betriebe keine Re-
levanz hat. „Aber auch viele Unterneh-
men können mit geringem Aufwand
Energiekosten sparen – ohne viel Geld
in die Hand zu nehmen“, sagt Jürgen
Meinhart, Geschäftsführer des priva-
ten Linzer Energielieferanten Schlaus-
trom, der sauberen und günstigen
Strom anbietet. Meinhart: „Wir liefern
Energie mit einem Ersparnis von bis
zu 20 Prozent, der Wechsel ist einfach
und unkompliziert“. Mit den richtigen
technischen Investitionen könnten bei-
spielsweise Unternehmen in bestimm-
ten Branchen mit 40 bis 50 Mitarbei-
tern gleich bis zu 100.000 Euro im Jahr
einsparen. Eine Summe, die sehr wohl
relevant wird – und den Kosten für zwei
Mitarbeiter entspricht.
Kaum Bewusstsein
vorhanden
Das Bewusstsein für derartiges Po-
tential ist vor allem bei vielen Unter-
nehmen im KMU-Bereich kaum aus-
geprägt. „Oft haben sie als kleiner
Familienbetrieb begonnen und sind
dann langsam gewachsen – für das
Thema wurde dann aber nie Geld oder
Know-How verwendet“, sagt Meinhart,
der früher als Energieconsulter tätig
war. Es sei schwer vorstellbar, wie vie-
le mittelständische Betriebe Energie
geradezu zum „Fenster hinausblasen“
würden. Bei einer aktuellen Studie ga-
ben nur 21 Prozent der befragten Un-
ternehmen mit weniger als 1000 Mit-
arbeitern an, ein Energiemanagement
eingeführt zu haben. Bei größeren
Betrieben liegt der Anteil hingegen bei
etwa 30 Prozent. Eine eigene Energie-
Beratung lohnt sich allerdings nicht
für alle Betriebe. „Eine KFZ-Werkstatt
mit 25 Mitarbeitern zwingen, ein ei-
genes
Energiemanagement-System
einzuführen – das wäre übertrieben“,
sagt Meinhart. Dasselbe gilt für klei-
nere und mittlere Bürobetriebe mit
normalerweise niedrigen Energieko-
sten. Anders sieht es im gewerblichen
Bereich aus. Viele Betriebe beleuchten
noch mit alten Halogenstrahlern, die
extrem viel Strom verbrauchen, auch
bei Klimaanlagen findet sich nicht
selten Verbesserungspotential. Auch
wo maschinell mit Kälte- und Wär-
meprozessen gearbeitet wird, könnten
sich Investitionen in eine neue Infra-
struktur lohnen. Ein Vorreiter auf dem
Gebiet Kühlen ist Wiesmayr Klima-
technik. Das Unternehmen mit Sitz in
Linz brachte in den 90er Jahren erst-
mals Klimaanlagen auf den Markt, die
gleichzeitig auch heizen können – mit-
tels Wärmepumpe. „Heute achten wir
besonders auf gute Energieeffizienz-
werte“, sagt Geschäftsführer Markus
Paschl. Besonders in der Übergangs-
zeit könnte durch effiziente Klimaanla-
gen mit Heizfunktion Energie gespart
werden. „Besonders bei plus zehn bis
minus fünf Grad hat eine Wärmepum-
penheizung besonders gute Werte, da-
mit muss beispielsweise in der Früh
nicht das ganze System hochgefahren
werden, es kann auch kurzfristig ge-
heizt werden“, erklärt Paschl. Her-
kömmliche Heizsysteme wie eine Fuß-
bodenheizung wirken länger nach und
verbrauchen so mehr Energie.
Kritik an geplantem Gesetz
Vom geplanten Energieeffizienzgesetz
hält
Schlaustrom-Geschäftsführer
Meinhart wenig. „Als Energielieferant
und Versorger muss ich dann nach-
weisen, dass meine Kunden ein gewis-
ses Maß an Energie im Jahr einsparen
– darauf habe ich aber als Zulieferer
kaum Einfluss“. Das neue Gesetz
sieht vor, dass die Lieferanten nicht
nur Haushalte beraten, sondern auch
Sparpläne mit Unternehmen aus-
arbeiten. Auch wenn Energiesparen
aus ökonomischen Gründen sinnvoll