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die reichWeite der eLeKtroaUtos ist für die Meisten
aUtofahrer aUsreichend. dieJenigen, die Weiter fahren
WoLLen, Können öffentLiche Ladestationen nUtzen.
michael mascherbauer
GESCHäFtSFüHRER DER ENERGIE AG OÖ FAIR ENERGy GMBH.
manche Duelle an der Ampel gewin-
nen. Auch der Lärm im Straßenver-
kehr wird durch den E-Motor deutlich
verringert. „Der größte Vorteil ist aber:
Die Treibstoffkosten sind im Vergleich
zu Benzin um zwei Drittel günstiger“,
sagt Mascherbauer. Die E-Auto-Len-
ker sind unabhängig von Energieim-
porten oder steigenden Preisen von
nicht erneuerbaren Ressourcen. Auch
wenn das Ladestationsnetz ständig in
Zusammenarbeit mit Gemeinden oder
Unternehmen ausgebaut wird – am
einfachsten und günstigsten lassen
sich die Autos am Netz daheim laden.
„Die Energie AG bietet den speziellen
Tarif „SMART“ für Smart-Meter-Kun-
den an, nachts ist der Strom billiger.
Und in der Früh kann ich jeden Tag
mit einem vollen Akku wegfahren, das
ist unkompliziert“, sagt Mascherbau-
er. Die Wartezeiten werden so einfach
überbrückt.
Intelligente
Energieverteilung durch
Smart Grid
Mittlerweile sind wir in Gmunden an-
gekommen – und haben die 170 PS
Motorleistung auf der A1 nie wirklich
ausgereizt. Obwohl sich die Rück-
fahrt durch den sparsamen Fahrstil
noch gerade so ausgehen würde: Für
eine halbe Stunde wird der Akku um
einige Kilometer Reichweite bei der
Typ-2-Ladestelle der Energie AG Fair
Energy GmbH aufgeladen. In der War-
tezeit erfahren wir: Mit dem Ausbau
des intelligenten Stromnetzes – dem
sogenannten Smart Grid - in Oberös-
terreich können die Netze effizienter
ausgelastet werden. Steigt kurzfristig
die Nachfrage nach Strom bei einigen
Abnehmern, kann die Energie intelli-
gent gesteuert werden, so muss der
Leistungsdurchmesser nicht erhöht
werden. „Für den Anwender selbst hat
das intelligente Netz den Vorteil, dass
der Strombedarf transparenter wird,
er kann Einsparpotentiale erkennen“,
sagt Mascherbauer.
Großer Nachteil der E-Autos ist mit Si-
cherheit der deutlich höhere Kaufpreis
im Vergleich zu normalen Autos – als
Alternative zu herkömmlichen Autos
wird die Technologie deswegen noch
nicht wahrgenommen. Die hohen Ver-
kaufspreise will man von öffentlicher
Seite mittlerweile kompensieren. Pri-
vate Elektroautokäufer werden in Ober-
österreich mit 2500 Euro gefördert, für
Unternehmen gibt es Fördergelder in
der Höhe von bis zu 4000 Euro. „Gera-
de für Firmen, die einen etwas größe-
ren Fuhrpark haben und Kurzstrecken
bis 50 Kilometer regelmäßig fahren,
eignet sich ein Elektroauto – und rech-
net sich innerhalb recht kurzer Zeit“,
erklärt Mascherbauer._