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Waren
sIe schon
enerGIe
tanKen?
das netz Für E-MobIlItät ist gUt aUsgeBaUt, mehr aLs 200 Ladestationen giBt es in
oBerÖsterreich. die energiekosten Betragen im vergLeich zU Benzin nUr ein dritteL.
trotz dieser Und anderer vorteiLe giBt es hierzULande nUr etWa 260 aUtoFahrer, die
rein aUF eLektromotoren vertraUen. derzeit Wird das eLektroaUto noch nicht aLs
aLternative Wahrgenommen – WarUm eigentLich?
redaktion_VALENtIN LISCHKA
fotoGrafie_PRESSEFOtOS
illustration_ALEXANDRA AUBÖCK
„Viele Menschen sind begeistert vom
Fahrerlebnis und der Technologie, er-
warten sich aber, dass E-Autos genau-
so viel können wie herkömmliche Autos
– doch E-Mobilität steht erst am Beginn
der Technologieentwicklung“, sagt Mi-
chael Mascherbauer, Geschäftsführer
der Energie AG OÖ Fair Energy GmbH.
Auch wir sind neugierig: Deswegen
borgen wir uns einen neuen BMW i3
aus, um die heimische Infrastruktur zu
testen. Die relativ geringe Reichweite
der elektronischen Autos ist einer der
Hauptgründe, warum viele Fahrer der
Technologie skeptisch gegenüberste-
hen. Bei der Planung unserer Route
stellt sich aber schnell heraus: Bei
einer Reichweite von etwa 150 Kilome-
ter können wir von Linz aus fast alle
wichtigen Punkte in Oberösterreich
erreichen. Normalerweise werden E-
Autos vorwiegend für kurze Strecken
eingesetzt, die auch in der Statistik
deutlich überwiegen: „Nur zwei von
zehn Oberösterreicher fahren weiter
als 50 Kilometer pro Tag. Das heißt, die
Reichweite der Elektroautos ist für die
meisten Autofahrer ausreichend. Die-
jenigen, die weiter fahren wollen, kön-
nen öffentliche Ladestationen nutzen“,
sagt Mascherbauer. Mehr als 200 Elek-
trotankstellen gibt es in Oberöster-
reich, errichtet durch die Energie AG,
Linz AG und Wels Strom. Zehn bis fünf-
zehn Kilometer Reichweite können pro
Stunde geladen werden. Je nach Auto
und Kapazität der Batterie dauert eine
komplette Aufladung zwischen acht
und zehn Stunden. Deutlich schneller
geht es bei sogenannten Typ-2-Ste-
ckern: abhängig vom Stromanschluss
und Auto können mindestens 20 bis
30 km Reichweite pro Stunde geladen
werden, bei einigen Autos sogar das
3- bis 5-fache. Noch schneller sind nur
Gleichstrom-Ladestationen. „Die sind
aber sehr teuer und wurden in Öster-
reich bisher nicht errichtet“, sagt Ma-
scherbauer.
Unabhängig von
Energieimporten
Wir entschließen uns, eine der neu-
en Typ-2-Ladestationen zu testen – in
Gmunden, etwa 75 Kilometer von Linz
entfernt. Als E-Auto-Neuling fällt so-
fort auf: Auch wenn die Maximalge-
schwindigkeit mit herkömmlichen
Autos nicht mithalten kann – die Be-
schleunigung kann es allemal. Der
Antrieb ist stufenloser und deutlich
effizienter. Würden wir es darauf aus-
legen, könnten wir mit dem i3 wohl so