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DU KANNST
DICH ÜBER
DIE ALTE
LEIER
BEKLA-
GEN
ODER DIE
ZUKUNFT
SELBST
GESTALTEN
Jungunternehmertum – das ist
die Neugier, die Fortschritt ermöglicht,
die Fähigkeit, im Risiko Chancen zu sehen
und der Wille, die Zukunft selbst zu bestimmen.
Jungunternehmertum – das ist die Begeisterung,
mit der man das macht, was man wirklich will.
mach, was
du
willst!
Oberösterreich
Hagenberger in einem kleinen Berliner
Cafe. Als Gründer wolle man schließlich
nicht ein bestehendes Produkt einfach
nur besser machen, man wolle es viel,
viel, viel besser machen, sagt Stühler.
Gibt es ein enormes Medienecho, hel-
fe das, an Investoren zu kommen. Fragt
man ihn nach seinen Eindrücken der
oberösterreichischen
StartUp-Szene,
äußert er sich kritisch. „Als ich in Ober-
österreich gelebt habe, war Runtastic
gerade in den Startlöchern. Ansonsten
gab es zu dieser Zeit in Oberösterreich
aber hauptsächlich mittelständische
Unternehmen mit konservativen Job-
möglichkeiten und kaum StartUps“, er-
innert sich Stühler.
Drei Jahre ist das jetzt her, seitdem hat
sich im heimischen Start-up-Umfeld
einiges getan. „Nicht nur die Szene,
auch die Medien haben sich weiterent-
wickelt – allein der Begriff Start-up ist
mittlerweile vielen ein Begriff“ sagt Flo-
rian Gschwandtner von Runtastic. Sein
Unternehmen ist jedenfalls nicht nur
durch die Übernahme des deutschen
Medienkonzerns in der Hauptstadt an-
gekommen. Als wir durch den Berliner
Modebezirk Kreuzberg spazieren, joggt
ein junger Mann an uns vorbei – aus
dem Handy dröhnen Anfeuerungsrufe
der Runtastic-App.
Ein weiteres Beispiel für so eine hei-
mische Erfolgsgeschichte ist ReqPOOL.
Das Unternehmen aus Hagenberg ist
das derzeit am schnellsten organisch
wachsende StartUp Österreichs, man
bietet seinen Kunden ein Management-
system, das Anforderungen an IT-Sys-
teme dokumentiert. Entwickeln konnte
sich das Unternehmen im Co-Working-
Space von akostart oö in Linz, wo das
Projekt von der Stunde Null weg betreut
wurde. Vier der insgesamt vierzehn Mit-
arbeiter arbeiten mittlerweile in einer
Berliner Außenstelle, von dort kommt
auch der Investor. „Oberösterreichische
Geldgeber waren nicht bereit, die Inno-
vation von ReqPOOL finanziell zu unter-
stützen“, sagt CEO und Gründer Florian
Schnitzhofer. Investoren hierzulande
würden sich eher auf den Business-to-
Consumer-Bereich konzentrieren, der
Business-to-Business-Bereich würde
vernachlässigt werden. Auch in Berlin
ist das Unternehmen bereits erfolg-
reich: Man arbeitet für eine große deut-
sche Behörde, mit einem dort ansäs-
sigen StartUp wurde eine Kooperation
geschlossen.
Revolution im April?
Vom Markteintritt ist Avuba noch ein
Stück entfernt: Derzeit testet ein aus-
gewähltes Publikum mit einer Partner-
bank das neue Girokonto. Regelmäßig
werden die Rückmeldungen der Tester
ausgewertet. Der Co-Founder zeigt uns
mehrere Tabellen, indenen aufgelistet
sind, die Kunden bei der Registrierung
und beim Zahlen erledigen müssen.
oberösterreichische geLdgeber
Waren nicht bereit, die
innoVation Von reqpooL
finanzieLL zU Unterstützen.
florian schnitzhofer
CEO UND GRüNDER REqPOOL
Mühsame oder komplizierte Schritte
könnten den Benutzer davon abhalten,
Avuba weiter zu nutzen – sie sind am
Papier rot markiert. „Wir müssen noch
möglichst alle rot markierten Bereiche
wegbekommen, damit es kaum Hürden
gibt“, erzählt Lukesch. Er schätzt, dass
das revolutionäre Girokonto etwa im
April 2014 auf den Markt kommen wird.
„Das Produkt mit den besten Inhalten
wird sich durchsetzen – und das wer-
den wir sein.“_