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Wie viele Stunden sind die Regel? Etwa
zwölf bis vierzehn.
Der nächste Zufall
Die Übernahme der „Metalltechnik Josef
Golser GmbH“ sollte 2013 nicht der ein-
zige Meilenstein für Feilmayr und sein
Unternehmen bleiben. Nur etwa einen
Monat nach dem schicksalsträchtigen
Telefonat sind die Büroräume der Feil-
mayr GmbH schon wieder Schauplatz
einer Unterhaltung, welche die Zukunft
des Unternehmens weiter verändern
soll. „Ein Maler war bei uns und hat die
Büros ausgemalt – ich sag ihm – na, du
verbrauchst aber viel Farbe!“, erzählt
Feilmayr. Die Antwort darauf: „Das ist
noch gar nichts, ich komme gerade von
der Primetzhoferhalle, dort wurden die
ganzen Arbeitsmaschinen versteigert
und die Halle saniert, da hatten wir viel
zu tun – die steht jetzt leer.“ Feilmayr
sucht zu diesem Zeitpunkt schon inten-
siv nach einem neuen Standort, am ak-
tuellen mitten im Wohngebiet beschwe-
ren sich ständig Anrainer. Der Maler
bemerkt sein Interesse, kennt zufällig
den Investor der Halle und vermittelt
den Kontakt. Die Halle mit 3100 Quad-
ratmetern Werkstätten-Fläche wird für
zehn Jahre gemietet, mittlerweile über-
siedelte Golser zum neuen Standort, die
Feilmayr-Werkstätte folgt Ende März.
Der Sitz des Unternehmens bleibt aber
weiterhin in der Wiener Straße. „Die Ge-
schichte mit der Halle war der zweite
glückliche Zufall innerhalb einer kurzen
Zeit, und wir wussten, dass wir schnell
eine Entscheidung treffen mussten,
sonst wäre sie weg gewesen“, erzählt
Feilmayr, während wir den neuen Stand-
ort besichtigen. Der Geschäftsführer
spaziert an gewaltigen Metallabdeckun-
gen und einem massiven Motorblock
vorbei, witzelt mit Mitarbeitern. Dann
ein schneller Blick auf die Uhr: Wir müs-
sen uns beeilen, denn der nächste Ter-
min wartet bereits. Herzstück des neuen
Standorts ist ein gewaltiger Laser im
Wert von 500.000 Euro, der Stahl genau
und zeitsparend zuschneiden kann. „Ne-
ben Golser und der neuen Halle war das
die dritte massive Investition im vergan-
genen Jahr“, sagt Feilmayr, was nach
allem anderen klingt, als dem Wunsch,
bald einmal kürzer zu treten.
Jahrzehntelang galt die „Franz Feilmayr
Stahl- u. Metallbau GmbH“ als klassi-
sches Familienunternehmen. Mittler-
weile ist Georg der letzte Feilmayr im
Betrieb. Onkel und Tante sind pensi-
oniert, sein Vater Georg senior starb
überraschend vor fünf Jahren. „Einer
meiner Söhne schließt heuer sein Uni-
versitätsstudium ab und interessiert sich
für den Betrieb. Dass er alles überneh-
16 bis 18-stUnden-tage Waren
früher nicht Unbedingt die
aUsnahMe, 16-stUnden-tage
passieren Mir aUch heUte noch
iMMer Wieder.
GeorG feilmayr
GESCHäFtSFüHRER
men wird, ist aber eher unwahrschein-
lich“, sagt Feilmayr. Sein anderer Sohn
lernte zwar im Betrieb, kehrte ihm aber
vor zwei Jahren den Rücken. Als letztes
Familienmitglied in einem traditions-
reichen Familienunternehmen – wie ist
das? „Ich gebe ungern Verantwortung
aus der Hand, so bin ich auch erzogen
worden“, erklärt der Geschäftsführer.
Trotzdem sieht er durch die Übernah-
me im vergangenen Jahr und die neue
Werkstätte die Möglichkeit, sich mittel-
fristig etwas zurückzuziehen. Durch die
Verschmelzung der Betriebe soll die
Verantwortung auf mehrere Schultern
verteilt werden. „Das heißt nicht, dass
ich in Pension gehe, sondern nur, dass
die Betriebsleitung in absehbarer Zeit
vielleicht nicht mehr nur noch mir ob-
liegen soll“, sagt Feilmayr. „Derzeit geht
es aber noch nicht ohne mich“, fügt er
rasch hinzu. Die Ziele sind klar gesetzt.
„Derzeit sind wir als Betrieb im Bau-
nebengewerbe sehr abhängig von der
Baubranche.“ Mit der Übernahme soll
sich das ändern: „Wir möchten Nummer
Eins für die Firma Plasser & Theurer
werden – dazu müssen wir weiterhin mit
Termintreue und qualitativ hochwertigen
Produkten punkten.“_