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dREI JungunTERnEHMER AUS UNTERScHIEdLIcHEN BRANcHEN UNd MIT 

UNTERScHIEdLIcHEN AUSgANgSLAgEN ERZäHLEN VoN PRoBLEMEN, cHANcEN UNd 

HILFREIcHER UNTERSTüTZUNg AUF IHREM WEg ZUM INTERNATIoNALEN MARKT.

AbenteueR expORt 

redaktion_VALENTIN LISCHKA

Markt für OÖ Unternehmen?

Bulgarien ist kein großer Markt, 
dafür können hier leicht Facharbei-
ter gefunden werden. Es gibt auch 
Sprachgymnasien, in denen Deutsch 
unterrichtet wird. Besonders im 
Infrastrukturbereich werden viele 
Projekte von der EU finanziert. Der 
Lew, die bulgarische Währung, ist an 
den Euro fixiert – das gibt Sicherheit.

Was würden Sie Jungunternehmern 

empfehlen, die in Zukunft auch auslän-
dische Märkte erobern wollen?

Mir hat meine Berufserfahrung sehr 
geholfen. Ich arbeite außerdem sehr 
eng mit der WK-Außenstelle in Sofia 
zusammen – da wird einem wirklich 
jede Frage beantwortet. Hilfreich ist 
auch das Go-International-Programm 
und die JW als Plattform, die meine 
Interessen vertritt.

erweiterung des geschäfts ins ausland ist 

meist eine neue und ungewohnte erfahrung. 

für Sneja lemmerer war dieser Schritt 

quasi ein heimspiel. die gebürtige bulgarin 

studierte in linz, sammelte arbeitserfah-
rung und berät nun mit der east-connect 

gmbh unternehmen, die in zukunft den 

bulgarischen markt erobern wollen.

Wann haben Sie sich entschieden, 

selbstständig Unternehmen zu beraten?

Nach meinem Studium in Linz wollte 
ich zuerst noch Erfahrungen bei zwei 
Unternehmen sammeln, danach ist 
der Entschluss gefallen.  Meine Idee 
musste auch noch etwas reifen.

Welche Idee war das?

Ich berate Unternehmen, die nach 
Bulgarien gehen wollen. Dabei 
kommt mir mein Netzwerk an 
Rechtsanwälten und Steuerberatern 
dort zugute – und natürlich, dass ich 
die Mentalität kenne. 

Welche Chancen bietet der bulgarische 

Sneja Lemmerer

east-connect GmBh

gen verbunden sein – mussten Sie Lehr-
geld zahlen oder negative Erfahrungen 
sammeln?

Das nicht. Es stellt sich aber schnell 
heraus, dass das Wichtigste im 
Exportbereich ohne Zweifel die un-
terschiedlichen Kulturen sind – und 
wie man auf sie eingeht. Wir ticken 
ja ganz anders als beispielsweise 
Rumänen oder Türken. Als Unter-
nehmer muss man sich aber auf die 
Märkte und Mitarbeiter dort einstel-
len, und Verständnis aufbringen. Man 
kann dem Kunden ja nicht die öster-
reichische Philosophie reindrücken.  

Stichwort Mentalität: Gibt es ein Schlüs-
selereignis, das besonders im Gedächt-
nis geblieben ist?

Eine Inbetriebnahme in Armenien. 

Jeder einzelne Mitarbeiter ist zu 

diesem Fest gekommen– viele haben 
auch die Verwandtschaft mitgenom-
men. Da ist sehr intensiv und lange 
mit Wein und Wodka gefeiert worden.

„innovation beginnt im kopf mit einer 

kühnen idee und dem mut zum risiko“. 

dieses zitat ist auf der seamtec-Website 

zu lesen. peter reiter gründete das 

unternehmen 2009 – um seine ideen rund 

um die automation und optimierungen von 
Wasserkraftwerken und biomasseanlagen 

zu verwirklichen. mittlerweile 

geht seamtec die ersten Schritte 

richtung osteuropa. 

Wie ist seamtec erstmals auf den 

internationalen Markt gekommen, wie 
wurde Kundenkontakt geknüpft?

Kunden haben wir über Messen 
vor Ort kennen gelernt. Länder wie 
Rumänien sind ja aufgrund der Nähe 
von Österreich aus relativ leicht zu 
bearbeiten. Geholfen hat uns ein 
Partner. Ebenfalls ein Jungunter-
nehmen, aber mit exporterfahrenen 
Mitarbeitern.

Wie oft sind Sie beruflich im Ausland ?

Ich selbst nur bei Inbetriebnahmen 
und Endabstimmungen. Wir ha-
ben etwa in der Türkei einen Ver-
triebspartner, der den Markt mit-
bearbeitet, Kundenbetreuer vor Ort 
sind auch sehr hilfreich.

Expansion kann auch mit Rückschlä-

Peter Reiter

seamtec GmBh