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Morgenstund‘ hat Region im Mund

Das heißt, der Wirt vom Ort soll beim heimischen Metzger das Fleisch beziehen, beim Gemüsebauern nebenan das Gemüse und so weiter. Aber was, wenn er für den regionalen Spargel doppelt so viel wie beim Gemüsehändler in Chile bezahlt?

HIEGELSBERGERMärkte politisch zu beeinflussen, hat sich in der Vergangenheit immer als der falsche Weg herausgestellt. Wir sind überzeugt, dass Bewusstseinsbildung möglich ist. Vor allem im Ernährungsverhalten. Spätestens, wenn Kinder in eine Familie kommen, verändert sich die Ernährung und der Bezug zu Lebensmitteln völlig. Und das Vertrauen zum Produzenten oder zum Gastronomen, der das Produkt verarbeitet, spielt dann plötzlich eine wichtige Rolle. Hinzu kommt der grundsätzliche Stolz auf die heimischen Produkte und auch auf die gepflegte Region, in der wir leben. Diese Verbindung von Produkten und Region braucht es immer. Wenn wir in diesem Kreislauf denken und die Partnerschaften leben, dann funktioniert es auch ohne Eingreifen der Politik.

Welche Bedeutung hat diese Verbindung von Regionen und Produkten für den Tourismus?

HIEGELSBERGERUnsere regionale Kulinarik muss die Visitenkarte von Oberösterreich werden. Nehmen wir als Beispiel die Champagne mit dem Champagner, Bordeaux mit dem Bordeauxwein,Italien mit dem Prosciutto. In Oberösterreich ist es vielleicht nicht ein einzelnes Produkt.

Ist es in Oberösterreich auch die Wirtshauskultur an sich, die diese Visitenkarte sein kann?

HIEGELSBERGERJa, genau, dazu gibt es die Kulinarikstrategie in Oberösterreich, bei der man genau das zusammenführt.

BAUMSCHLAGERDiese Wirtshauskultur ist ja etwas Einzigartiges in Oberösterreich. Wenn ich internationale Seminargäste im Haus habe, dann sind die ganz fasziniert von der Stammtischkultur bei uns, die kennen sie so gar nicht.

„Frühstück an ungewöhnlichen Plätzen“ nennt sich der Wettbewerb der Gastronomiebetriebe, den das Genussland Oberösterreich ins Leben gerufen hat. Was war denn Ihr ungewöhnlichster Platz, wo Sie schon gefrühstückt haben?

BAUMSCHLAGERBeim Jagern!

HIEGELSBERGERAuf einer Hütte in Ebensee. An einem Montag in der Früh, so wie heute, aber im April. Ein Frühstück auf 1.000 Metern, das ist schon was Besonderes.

Sie setzen mit dem regionalen Frühstück einen Schwerpunkt auf die vermeintlich wichtigste Mahlzeit des Tages. Aber verliert in Zeiten von Intervallfasten, bei dem viele das Frühstück komplett auslassen, eben diese Mahlzeit nicht an Bedeutung?

HIEGELSBERGERSuper Thema, ich bin froh, dass Sie das ansprechen. Nach dem Zwiebackfasten und dem Kohlenhydratefasten ist jetzt das 16-Stunden- Fasten in aller Munde. Vergessen wird dabei aber, dass man Ernährung nicht über alle überstülpen kann, sondern dass sie etwas ganz Individuelles ist. Wir beschäftigen uns gerade intensiv mit dem Thema personifizierte Ernährung mit der HTL Wels. Es geht vielmehr darum, dass man wieder lernt, in sich hineinzuhorchen, was einem gut tut, wie viel man braucht, und nicht nachzumachen, was vielleicht für gewisse Personen passen kann. Dann kauft man auch wieder bewusster ein, muss nicht so viel wegschmeißen – denn Fakt ist, dass circa 370 Euro im Jahr pro Haushalt in Oberösterreich an Lebensmitteln weggeschmissen werden.

Wie könnte denn schon Kindern ein bewussterer Umgang mit Lebensmitteln und Ernährung beigebracht werden? Bräuchte es dazu ein Schulfach?

HIEGELSBERGERIch glaube, der wichtigste Punkt bei der Ernährung ist das Vorbild der Eltern. Ernährungsbildung ist zwar ein großer Wunsch von uns, aber ich würde es fast besser finden, wenn das in den anderen Unterrichtsfächern automatisch mitlaufen würde. Wenn man in Mathematik zum Beispiel eine Kohlenhydratberechnung macht, wenn man in Naturkunde lernt, welche Inhaltsstoffe in den Lebensmitteln enthalten sind, und in Wirtschaftskunde, wie eine Haushaltsliste aussehen kann.

BAUMSCHLAGERWichtig wäre auch, dass die Schüler lernen, welche Sorten wann Saison haben, welches Gemüse jetzt eingelagert zur Verfügung steht, was jetzt gerade am Feld wächst.

HIEGELSBERGERDas ist ein wichtiges Thema, das du ansprichst. Ich erinnere mich an eine Pressekonferenz, die wir vor zwei Jahren zum Kirschblütenfest in Scharten abgehalten haben. Noch am selben Nachmittag bekam einer der Kirschbauern einen Anruf: „Bitte tun’S mir fünf Kilo auf die Seite.“ Das Bewusstsein, was gerade im Garten oder am Feld passiert, ist oft überhaupt nicht mehr vorhanden.

Naja, wenn man in den Supermarkt einkaufen geht, könnte man tatsächlich meinen, jede Obst- und Gemüsesorte habe ein ganzes Jahr Saison.

BAUMSCHLAGERGenau das ist der Punkt. Es ist immer alles verfügbar, eine Bewusstseinsbildung in der Schule wäre da absolut wünschenswert. Wir in der Gastronomie versuchen stark, mit saisonalen Themen zu arbeiten, um auf die verfügbaren Produkte einzugehen.

HIEGELSBERGERAuf saisonale Ernährung zu achten, hat ja auch den Effekt, dass du deinem Körper genau jene Nährstoffe zuführst, die er jetzt braucht. Im Winter brauchen wir zum Beispiel genau so Vitamine – die kann uns das Wintergemüse liefern. Leider haben wir verlernt, darauf zu achten, weil wir nicht mehr darüber nachdenken müssen, ob der Tisch gedeckt ist oder nicht – was natürlich auch gut ist. Aber damit gerät in Vergessenheit, was wir wirklich brauchen.

Woher kommt denn das?

Regional aufgetischt: Bei unserem Frühstückinterview kamen tatsächlich ausschließlich oberösterreichische Produkte auf den Tisch.

Wurst, Speck, Grammelschmalz von Familie Rogl, Neuzeug

Schafkäse, Kräuterschafkäse von Familie Leimhofer, Waldneukirchen

Topfen, Bircher Müsli Joghurt, Milch von Familie Holzner, Aschach

Ziegen-Bällchen, Ziegenkäse von Familie Weinzierl, Adlwang

Brot von der Zöhrmühle, Bad Hall

Hasen-Fit-Säfte von Voglsam, Hofkirchen

Aroniagelee von Strasser, Schiedlberg

Eier von Familie Mayerhofer, Nußbach

Weckerl von der Bäckerei Leitner, Neuzeug

Semmerl von der Bäckerei Schnadenauer, Aschach

Kürbiskernöl von Familie Pfistermüller, Sierning

Hametwald Honig von Familie Wolfschwenger, Waldneukirchen

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