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Mitunternehmer statt Mitarbeiter

Die 360-Grad Onlinemarketing-Agentur eMagnetix will langfristig zum Best-Practice-Beispiel für Employer Branding werden. Die eingeführte 30-Stunden-Woche ist dabei nur ein Aspekt – die Zusammenarbeit funktioniert nach einem speziellen Werte- und Feedbacksystem und durch Kommunikation auf Augenhöhe.

Wie schafft man die bestmöglichen Bedingungen für Mitarbeiter? „Das Wort ‚Mitarbeiter‘ verwenden wir gar nicht mehr“, korrigiert eMagnetix-Geschäftsführer Klaus Hochreiter die erste Interviewfrage sofort. Stattdessen werden die Angestellten im Unternehmen „eMagneten“ genannt. „Das mag banal klingen, hat aber Auswirkungen: Wir sehen jeden Einzelnen hier als Mitunternehmer und wollen alle animieren, das Unternehmen aktiv mitzugestalten“, erklärt Geschäftsführer Thomas Fleischanderl. Jede Kleinigkeit trägt zum Gesamtbild bei, insgesamt wurden 20 Maßnahmen für die Zukunft des Unternehmens ausgearbeitet, die jetzt schon zur Folge haben, dass die relativ kleine Agentur in der 4.180 Einwohner großen Stadtgemeinde Bad Leonfelden im vergangenen Jahr mehr als 500 Bewerber aus dem gesamten Großraum zählte. „Das ist eine unfassbare Anzahl, besonders wenn man den Fachkräftemangel bedenkt“, sagt Hochreiter, „zudem sind die meisten Bewerber hoch qualifiziert." Ein Grund dafür ist die 2018 eingeführte 30-Stunden-Woche. „Einige Kritiker meinten damals, wir werden jetzt in Konkurs gehen“, sagt Hochreiter. Tatsächlich stieg der Umsatz im vergangenen Jahr um 40 Prozent. Bis 2025 will man Marktführer in Österreich werden. Eine weitere Maßnahme: Die Mitarbeiter werden in den Vordergrund gestellt – das gilt auch im Umgang mit Medien. Wie ernst es Fleischanderl damit ist, merkt man schnell: Er besteht darauf, dass die weiteren Fragen nicht von der Geschäftsführung, sondern von anderen eMagneten beantwortet werden.

„Wir sehen jeden Einzelnen hier als Mitunternehmer und wollen alle animieren, das Unternehmen aktiv mitzugestalten.“

Thomas Fleischanderl Geschäftsführer, eMagnetix

Mitarbeiter am wichtigsten für Unternehmenserfolg

„Wir haben drei zentrale Werte definiert, auf denen unsere tägliche Zusammenarbeit basiert: Vertrauen, Eigenverantwortung und Mitbestimmung“, sagt Anke Eidenberger, die im Unternehmen das Projektmanagement leitet. Auch im Büro, in dem wir uns gerade befinden, ist eine Grafik mit diesen Werten an die Wand gepinnt. Eidenberger: „Wir sind kein produzierendes Gewerbe, das Wichtigste für den Unternehmenserfolg sind eindeutig die Mitarbeiter, es muss ihnen gut gehen.“ Die Bedeutung der Mitarbeiter kennt man auch beim Internetriesen Google ganz genau – dort wird in einem völlig neuen Arbeitsumfeld gearbeitet. Bereits zwei Mal unternahm das eMagnetix-Team eine gemeinsame Reise in das europäische IT-Zentrum Dublin, wo neben Google auch die Zentralen von LinkedIn und Microsoft besucht wurden. Einiges könne man sich von der Arbeitsweise dort abschauen, alles lasse sich aber nicht umsetzen. „Dort gibt es quasi in jedem Büro einen Barista und ein Fitnesscenter, dafür leben die Menschen auch fast dort“, sagt Stefan Mitmansgruber, der Performance-Leiter von eMagnetix ist. Möglich wurde der Besuch durch eine intensive Partnerschaft mit Google, seit 2016 ist die Onlinemarketing-Agentur "Google Joint Business Partner" – das ist die höchste Stufe der Premiumpartnerschaft mit dem Unternehmen. So eine Partnerschaft kommt nur zustande, wenn Google das Gegenüber als besonders zuverlässig einschätzt. Für eMagnetix ergeben sich durch die Partnerschaft besondere Vorteile – als Beta-Tester hat man vorab Zugriff auf neue Funktionen und kann schon, bevor Google Änderungen umsetzt, testen, wie sich diese auf die Kunden auswirken könnten. „Google verändert dauernd die Spielregeln, bei über 90 Prozent Marktanteil unter den Suchmaschinen ist es wichtig, die eigene Website richtig zu optimieren“, sagt Projektmanagerin Claudia Ganglberger.

von Links: Anke Eidenberger, Markus Steininger, Claudia Ganglberger, Thomas Fleischanderl, Carina Hammer, Klaus Hochreiter, Stefan Mitmansgruber und Peter Ecker.

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