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#8 Wie man den Partner fürs Leben findet.

Es ist eine Entscheidung mit verdammt großer Tragweite. Immerhin geht es nicht darum, ob man heute Abend Pizza oder Pasta isst. Ob man den Yogakurs besuchen soll. Oder ob man in ein neues Fahrrad investiert. Wer sich seinen Lebenspartner aussucht, der wählt gleichzeitig den Menschen, mit dem man etwa 25.000 Mal zusammen am Tisch sitzt (und Pasta oder Pizza isst); der die Familienplanung und Entwicklung der eigenen Kinder mitbeeinflusst; mit dem man um die 150 Reisen macht; den man um Hilfe bittet, wenn man nachts vom Fieber schweißgebadet aufwacht; den man um Rat fragt, wenn man vor Entscheidungen steht; der den eigenen Karriereweg beeinflusst und der etwa 20.000 Mal erzählen wird, wie sein Tag war. Das macht irgendwie unmissverständlich klar, dass die Entscheidung für den Lebenspartner eine der wichtigsten ist. Fragt sich nur: Wie trifft man denn diese Entscheidung? Und vorweg: Den Partner fürs Leben zu finden – ist das überhaupt möglich in einem Zeitalter, in dem Veränderung die einzige Konstante ist? „Der Anspruch, einen Partner für alles im Leben und für immer zu finden, ist ein romantisches Liebesideal, das jahrzehntelang durch gesellschaftliche und moralische Zwänge, Institutionalisierung, fehlende Alternativen und Freiheiten aufrechterhalten wurde“, meint Psychologin Lisa Fischbach. Die Sehnsucht nach lebenslanger Liebe sei heute oft ungebrochen, „aber die Bereitschaft, sich durch schwierige Zeiten zu arbeiten, sinkt“. Hat die menschliche Biologie vielleicht einfach kein Verständnis für eine tiefe Bindung, die 50 Jahre hält? „Würden wir nur auf die erotische Liebe und Sexualität schauen – also den Wunsch nach Abwechslung, Abenteuer, Aufregung und Lust – dann wäre der häufige Wechsel der Partner die logische Folge“, so Fischbach. Aber wir haben auch Bedürfnisse nach Beständigkeit, Verlässlichkeit und dem Wachsen von Vertrauen. „Diese Kräfte lassen uns in Langfristigkeit investieren.“

Warten auf ... ja, auf wen denn?

Knapp einem Drittel der Österreicher gelingt das aber zumindest im Moment nicht – 1,7 Millionen Menschen sind hierzulande alleinstehend. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag der Onlinepartneragentur Elitepartner, die vom digitalen Markt- und Forschungsinstitut Marketagent.com durchgeführt wurde. Wohin geht diese Entwicklung, wird in 20 Jahren die Mehrzahl der Österreicher allein leben? Nein. Davon ist jedenfalls Lisa Fischbach überzeugt: „Der Wunsch nach langfristigen Partnerschaften wird sich nicht ändern und immer noch vom überwiegenden Teil der Menschen favorisiert. Die Panikmache, dass wir einer beziehungsunfähigen Gesellschaft entgegensteuern, ist nicht berechtigt. Der Anteil der Singles ist in den letzten Jahren kaum gestiegen.“ Vielleicht liegt das ja auch daran, was immer wieder wissenschaftliche Studien bezeugen: Verheiratete Menschen sind im Durchschnitt glücklicher als Singles. Da möchte man doch bitte gern jemanden langfristig an seiner Seite haben. Aber wo ist dieser eine Mensch, mit dem man wirklich glücklicher lebt als allein? „Oft wird bei der Suche nach dem perfekten Partner übersehen, dass es nicht nur den einen Richtigen gibt. Sondern viele passende Partner“, räumt Fischbach ein. Wäre natürlich praktisch, wenn all diese potentiellen Partner an einem Sonntagnachmittag vor der Wohnungstür Schlange stehen würden. Tun sie aber nicht (oder nur in den seltensten Fällen). Man trifft sie vorwiegend in Bars, in öffentlichen Freizeiteinrichtungen, in der Straßenbahn, im Urlaub, beim Bäcker, im Theater, am Arbeitsplatz, beim Sport, in Gesellschaft verkupplungsfreudiger Freunde oder in Vereinen. Oder natürlich im Internet. Denn wie alle Lebensbereiche hat die Digitalisierung auch bei der Partnersuche ihre virtuellen Finger im Spiel.

Liebe auf den ersten Klick

„Durch die Onlinepartnersuche entstehen neue Möglichkeiten. Man trifft auf Singles, die man vorher nicht in seinem Umfeld getroffen hat“, weiß Fischbach. Und zwar auch dann, wenn man es sich neben Vollzeitjob und einem Freundeskreis, der ausschließlich aus Paaren besteht, einfach mal gern auf der Couch gemütlich machen möchte. Anstatt in Bars herumzustreunen. Allein. „Früher war etwa für eine Frau über 60, die am Land mit schlechter Infrastruktur wohnte, eine Trennung oft das Schicksal, partnerlos zu bleiben. Heute muss das nicht mehr so sein“, erklärt Fischbach. Die Partnersuche im Internet habe auch noch andere Vorteile: Sie kann mehr Auswahl liefern und ein zielgerichtetes Suchen ermöglichen. Interessen, Kinderwünsche oder partnerschaftsrelevante Kriterien können im Vorfeld bereits berücksichtigt werden. Beim analogen Kennenlernen stehe hingegen als erstes das Thema Attraktivität, Anziehung und die gesamte Wirkung der Ausstrahlung im Raum, bevor man mehr auf Persönlichkeitsebene erfährt. Wer beim Daten im ersten Schritt schon das ganzheitliche Erleben mit Gestik, Mimik und Biochemie braucht, für den sei die Online-Partnersuche zu technisch.

Gefunden. Und dann?

Da ist es also. Dieses Kribbeln. Das Herz, das bis zum Hals klopft. Das Rauschgefühl. Die biochemischen Prozesse, die im Gehirn ablaufen und uns an nichts anderes mehr denken lassen. Aber ist das nun der Partner fürs Leben? Lisa Fischbach schmunzelt ein bisschen wehmütig. „Verliebtsein hat überhaupt keinen prognostischen Wert für die Aussage, wie stabil eine Partnerschaft werden kann. Erst mit der Zeit zeigt sich neben körperlicher Anziehung, guter Sexualität und dem Rausch der Hormone, wie tragfähig eine Beziehung ist.“ Die Ähnlichkeit von Werten und Lebenseinstellungen sowie die Übereinstimmung von elementaren Bedürfnissen hätten hingegen einen guten Vorhersagewert. Und natürlich die Fähigkeit, sich in der Partnerschaft zu öffnen, Vertrauen zu entwickeln. „Wer anfangs spürt, dass etwas nicht stimmt, sich nicht wohlfühlt und immer wieder über die gleichen Themen stolpert, der sollte solche Signale ernst nehmen. Denn der Glaube, die Liebe regle sehr große Unterschiede oder schlichte Konflikte, ist ein Mythos.“

„Heute ist die Sehnsucht nach lebenslanger Liebe oft ungebrochen. Aber die Bereitschaft, sich gemeinsam durch schwierige Zeiten zu arbeiten, sinkt.“

Lisa Fischbach ist Diplom-Psychologin und beschäftigt sich seit vielen Jahren bei der Online-Partnervermittlungsplattform Elitepartner und in ihrer eigenen Praxis für Singles und Paare mit der Liebe. Sie forscht über das große Gefühl und veröffentlichte dazu einige Ratgeber.

7 Dinge, die man bei der (Online- & Offline-)Partnersuche wissen sollte.

Tipps von Lisa Fischbach

01 Werden Sie sich zuallererst klar darüber, was die wichtigsten Kriterien sind , die in einer Partnerschaft erfüllt werden sollten, damit sie Ihren persönlichen Lebensentwürfen und Bedürfnissen gerecht wird.

02 Füllen Sie Ihr Profil interessant aus. Täglich registrieren sich tausende Singles bei Onlinedating-Anbietern. Ein Profil konkurriert also mit vielen anderen. Damit der Traumpartner auf das eigene Profil aufmerksam wird, ist ein wenig Mühe notwendig. Allgemeinsätze wie „Ich bin spontan und gut gelaunt“ machen nur wenig neugierig, spannender sind konkrete Angaben – zum Beispiel zum Lieblingsreiseziel oder die aktuelle Nachttischlektüre. So bekommt das Gegenüber einen lebendigen Eindruck und guten Aufhänger für die erste Nachricht.

03 Wählen Sie das richtige Foto. Auch wenn die inneren Werte zählen: Die Optik spielt bei der Partnerwahl eine große Rolle. Aktuelle und ansprechende Profilbilder sind daher ein Muss. Verzichten Sie besser auf Schnappschüsse und investieren lieber in ein Set guter Fotos vom Fotografen.

04 Werden Sie aktiv. Nehmen Sie das Glück selbst in die Hand und warten nicht nur darauf, dass Sie gefunden werden.

05 Versenden Sie individuelle Nachrichten. Je persönlicher die Nachricht, desto positiver die Resonanz. Das erfordert ein bisschen Arbeit: Lesen Sie das Profil des anderen aufmerksam durch und gehen Sie darauf ein. Zum Beispiel durch konkrete Fragen oder die Erwähnung von Gemeinsamkeiten. Das signalisiert echtes Interesse.

06 Keine zu hohen Erwartungen! Nach tollen Mails läuft man schnell Gefahr, sehr viel vom ersten Treffen zu erwarten. Und in Gedanken schon den gemeinsamen Urlaub zu planen. Springt der Funke dann nicht über, ist die Enttäuschung groß. Freuen Sie sich also vielmehr auf eine interessante Begegnung und rechnen Sie nicht gleich mit der Liebe des Lebens.

07 Nur Geduld! Der Entschluss zur Partnersuche ist gefasst. Und nun ist es völlig normal, dass es eine gewisse Zeit dauert, bis sich der passende Partner findet. Es geht schließlich nicht darum, neue Schuhe bei Zalando zu bestellen, sondern den Lebenspartner zu finden.

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