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Wie exotisch der Zoll ist

15 Prozent jährliches Wachstum

Und das ist eine globale Angelegenheit. Aus diesem Grund hat man sich auch einen neuen Auftritt in der Außenrepräsentation verpasst – „Brand Refresh“, wie es in betriebswirtschaftlicher Terminologie so schön heißt. Mit ein Grund ist, das international gesehene Image eines lokalen Anbieters abzulegen. „Für österreichische Verhältnisse sind wir relativ groß in unserer Marktnische, weltweit gesehen nicht. Wir wollen nicht nur als rein europäischer Player gesehen werden, sondern als globaler Anbieter.“ Im Kundenportfolio wird das bereits jetzt abgebildet. So zählt etwa der VW-Konzern, Audi, BMW, Daimler, General Motors und Ford zum Klientel. Auch in der Technologiebranche ist man mit Siemens, Phillips, Panasonic und Bosch sowie in der Textilbranche mit Adidas, Burberry und Triumph ganz stark vertreten. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Automobilbranche. „Mein Geschäftspartner und Unternehmensmitbegründer Manfred Biermayer hat analysiert, dass von den weltweit jährlich 60 Millionen produzierten Autos etwa die Hälfte mit unserer Software in Berührung kommt. Das ist ein starker Wert“, sagt Hiebl. Und das Geschäft boomt: „Im Durchschnitt wachsen wir rund fünfzehn Prozent pro Jahr und verdoppeln uns daher etwa alle fünf Jahre.“ Der Hintergrund für das Wachstum ist leicht erklärt: „Besonders unsere Großkunden in der Automobilbranche stehen im Bereich Compliance immer größeren Anforderungen gegenüber. Ohne vernünftige Lösungen kann man das als Konzern nicht mehr managen. Das heißt, man sucht nach Lösungen, die das in möglichst vielen Ländern abdecken. Darum wächst dieser Markt auch so schnell. Im Zoll ändert sich ständig etwas, also müssen auch wir permanent unsere Lösungen ändern. Das macht uns aber andererseits natürlich auch wichtig für die Firmen, weil sonst müssten die alles selbst machen.“ Nach diesem starken Expansionskurs hat es zu Beginn der Firmenhistorie aber nicht unbedingt ausgesehen, der Anfang war alles andere als leicht. Ursprünglich entstand man aus der IT-Abteilung der Chemie Linz. Als die Chemie privatisiert wurde, machten sich vier Gründer, darunter Hiebls Vater und Manfred Biermayer mit dem vorhandenen Portfolio selbstständig und fokussierten sich auf den Zoll. Heute ist genau diese Spezialisierung die Grundlage für den Erfolg. Vor drei Jahrzehnten sah die Sache aber noch etwas anders aus, besonders als Österreich der EU beitrat: „Als wir zur EU kamen, fielen plötzlich 80 bis 90 Prozent aller Verzollungen weg. Zu dieser Zeit haben uns viele unser Geschäftsmodell zu Grabe tragen gesehen.“

Zur Internationalisierung gezwungen

Der EU-Beitritt entpuppte sich jedoch entgegen der gängigen Meinung als wahrer Segen, denn man war gezwungen – für die damalige Zeit - unkonventionelle Wege zu beschreiten. Die Not macht bekanntlich erfinderisch. Was tun in einem kleinen Markt wie Österreich, in einer europäischen Wirtschaftszone, in der einem quasi die Kernkompetenz wegbricht? Genau, man sucht sich alternative Märkte und internationalisiert! „Unser Heimatmarkt wurde zu klein, daher mussten wir internationalisieren. Im Jahr 2001 haben wir dann General Motors als Kunden gewinnen können. Das war eigentlich eine ganz lustige Geschichte. GM wurde eher zufällig auf uns aufmerksam und wollte ein ganz exotisches Pilotprojekt mit uns machen: Eine Zolllösung für Thailand und Australien.“ Als man die Aufgabe zufriedenstellend löste, begann man diese Lösung global einzuführen und viele Module zu ergänzen. „Wir investierten fünf Jahre lang nur in unsere Software und konnten viel verbessern. Darum tun sich die Konkurrenten derzeit schwer, das nachzuahmen. Heute sind wir in der glücklichen Lage, unser Wachstum selbst finanzieren zu können und keine Kapitalgeber zu brauchen.“ Ein Wachstum, das gemäß dem Brand Refresh global angestrebt wird, etwa in die USA, nach Thailand, Mexiko oder Bangkok. „Wir kriegen ungefähr zwei bis vier Länder pro Jahr dazu, investieren enorm in die Erweiterung. Wir haben ungefähr 230 Mitarbeiter hier in Linz, der zweitgrößte Standort sind die USA, in Thailand sitzen momentan sieben Kollegen“, so Hiebl. In erster Linie sei die Expansion natürlich kunden- und auftragsgetrieben: „In Thailand gibt es eine Freihandelszone, wo etliche unserer Kunden sitzen. Auch Indien, China und Brasilien sind sehr interessante Zukunftsmärkte für uns.“ Dafür braucht man aber nicht nur die nötigen Aufträge und Kunden, sondern auch das geeignete Personal: „Die Kollegen, die wir als Experten wegschicken, sind durchschnittlich 32 Jahre alt, typischerweise ungebunden und abenteuerlustig. Das ist eine tolle Lebenserfahrung und sehr attraktiv für die Mitarbeiter. Natürlich ist das Leben in Bangkok anders als in Wien oder Linz, es hat aber auch seine Reize.“

MIC – Managing International Customs and Trade Compliance

Gegründet_ 1989, Sitz in Linz

Produkt_ Entwicklung von Software für Zoll und Außenhandel, mittlerweile bietet man Module für mehr als 45 Länder weltweit an.

Standorte_ Der größte Standort ist Linz mit etwa 220 Mitarbeitern, man ist aber auch in den Vereinigten Staaten (24 Mitarbeiter in Vancouver und Detroit), Thailand (7 Mitarbeiter in Bangkok) und Mexiko vertreten. In Europa gibt es zudem Niederlassungen in Antwerpen, Erlangen und Schaffhausen.

Kunden_ Automobilbranche (z.B. VW, BMW, Daimler, General Motors), Technologiebranche (z.B. HP, Nokia, Panasonic, Siemens), Textilbranche (z.B. Adidas, Burberry, Triumph), Logistikbranche (z.B. Dachser, DHL, Post).

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